asut-Bulletin
Ohne Vernetzung keine Mobilität
Ausgabe
04/2023
130 runde Tische für die Energiebranche

Interview mit Markus Burger, Electrosuisse

Anregend, vergnüglich und der perfekte Rahmen fürs Networking: Wie jedes Jahr fand Ende Oktober in der Umweltarena Spreitenbach mit über 1000 Gästen die Smart Energy Party statt. Ganz besonders freut der anhaltende Erfolg dieses hochkarätigen Stelldicheins Markus Burger, Geschäftsführer von Electrosuisse und neuer Gastgeber des Anlasses. 

asut: Electrosuisse und die Smart Energy Party: Passt das wirklich zusammen?

Markus Burger: Und ob! Die Smart Energy Party passt perfekt zu Electrosuisse, weil wir ein Fach- und kein Branchenverband sind. Wir vertreten keine Spezialinteressen, unser Anliegen ist es, alles zu fördern, was zur Elektrotechnik und deren Weiterentwicklung beiträgt. Eine unserer Hauptaufgaben ist es deshalb, die Leute zusammenzubringen. Und das tut die Smart Energy Party ganz hervorragend – sozusagen auf einem C-Level mit zahlreichen Top-Leuten aus verschiedensten Bereichen. Für mich ist klar: ob Gas, Strom, ICT und Gebäudetechnik – vorwärts kommen wir nur, wenn wir zusammenschalten und querdenken.

Was wird unter der Leitung von Electrosuisse neu, was bleibt sich gleich?

An der DNA, sprich am Konzept nichts. Die Smart Energy Party wird in ihrer heutigen Form sehr geschätzt. Und sie passt, wie gesagt, perfekt zu uns. 

Was war Ihr persönliches Highlight des Abends?

Die beiden sehr fesselnden Referate, für die wir zwei faszinierende Persönlichkeiten gewinnen konnten: Die blinde Berner Sportlerin Chantal Cavin – mehrfache Weltmeisterin und Weltrekordhalterin im Schwimmen. Und den Astrophysiker und ehemaligen NASA-Wissenschaftschef Thomas Zurbuchen. Beide haben absolut beeindruckende Leistungen vollbracht – aber bei beiden stand weniger das Fachliche im Zentrum als ihr ganz persönlicher Umgang mit Motivation, Erfolg und Misserfolg und die Lehren, die sie daraus gezogen haben.  

Das sorgte gewiss für Gesprächsstoff an den Tischen. An der Smart Energy Party beeindruckt ja immer wieder, mit welcher Leidenschaft die Gäste dem Networking frönen. Reden Energie- und Gebäudetechnik-, ICT- und Mobilitätsbranche denn den Rest des Jahres nicht genügend zusammen?

Sehr viele Anlässe und Fachtagungen sind branchenorientiert. Doch die Zukunftslösungen, die wir brauchen, finden auf einer anderen Ebene statt und setzen das Zusammenspiel all dieser Fragestellungen voraus. Die grosse Chance der Smart Energy Party ist es, namhafte Vertreter aus allen Branchen und aus der Politik um einen Tisch zu versammeln. Insgesamt sind es so über 100 runde Tische, die an einem Abend zusammenkommen. Das schätzen unsere Gäste. Zusammensitzen und zu einem Konsens finden, um vorwärtszukommen, ist ja eigentlich eine gut schweizerische Stärke.

Was ist Smart Energy überhaupt? Und gibt es in der Schweiz genug davon?

Es gibt smarte Energiespeicherung, smarte Energieumwandlung, smarte Energieerzeugung, smarte Energieverwaltung – vielerorts sind wir bereits unterwegs, stecken aber noch zu sehr in den Details. Um das Zusammenspiel all dieser Ebenen zu optimieren und die vorhandene Energie effizienter und nachhaltiger zu nutzen, bleibt noch einiges zu tun. Und wer weiss: Vielleicht gibt die Smart Energy Party als Netzwerkplattform hier ja einen kleinen Anschub.

Aufgezeichnet von Christine D'Anna-Huber

 

Markus Burger

Markus Burger ist Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung von Electrosuisse, Fachverband für Elektro-, Energie- und Informationstechnik.

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