Wer darauf reinfällt, ist selber schuld

 

(asut) - Würden Sie obigen Herrschaften vertrauen? Das muntere Team tummelt sich auf einer Webseite, die mit grossmundigen Versprechen dafür wirbt, in eine neue Kryptowährung zu investieren. Rabatt von bis zu 15 Prozent! Schnellentschlossenen winken 2 Prozent Rendite täglich, spätere Anleger müssen mit 15 Prozent pro Jahr vorlieb nehmen, was ja aber auch nicht wirklich übel ist. Testimonials von prominenten Privatjetbesitzern und hippen Künstlern belegen, dass das alles wirklich wahr ist. Und schliesslich wird das Ganze durch viel Blockchain-Krypto-Techno-Geschwurbel und ein mehrseitiges White Paper zum Herunterladen untermauert. Kein Zweifel: Diese ICO-Kampagne wirbt für #nextbigthing. Der Countdown läuft und wer nicht zugreift ist selber schuld.

In Wirklichkeit stecken hinter www.howeycoins.com aber keine windigen Geschäftsmacher  – sie ist das Werk der US-Börsenaufsicht, die naive Anleger auf den Leim führen und ihnen so die Augen öffnen will. Denn wer sich überzeugen lässt und den Link «Buy Coins Now!» anklickt, der landet auf dem Informationsportal der US-Regierung für Investoren und erfährt dort, warum man nicht alles glauben sollte, was virtuelle Börsengänge verheissen – besonders dann nicht, wenn er bequem per Kreditkarte zahlen und in sein Verderben rennen könnte.

Dass es rund um die Kryptowährungen so viel Schwindel gibt, erklärte der Wirtschaftsprofessor Nouriel Roubini in einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats unlängst damit, dass viele Privatanleger einerseits von Krypto-Käufen berauschte finanzielle Analphabeten seien und andererseits an akuter FOMO litten (fear of missing out) – der Angst, einen wichtigen Trend zu verpassen. Und das der Markt deshalb von «Betrügern, Gaunern, Kriminellen, Scharlatanen, Insiderhändlern und Marktschreiern» überschwemmt sei.