Fachkommission Bildung
Leitender Fachgruppe: Martin Kathriner, Samsung Schweiz
Die asut als Industrieverband jener Unternehmen, die die digitale Entwicklung vorantreiben, will ihren Teil dazu beitragen, den Schweizer Schulen den Weg in die Digitalisierung zu ebnen. Mit der Ende 2017 durch die FK Bildung lancierten und publizierten Studie zum Stand der Digitalisierung im Bildungsbereich und einer ganzen Reihe von daraus abgeleiteten Handlungsoptionen wurde eine breite Debatte angestossen mit dem Ziel, die Zusammenarbeit der relevanten Akteure zu fördern. Eine erste wichtige Etappe in diese Richtung bildete ein im Januar 2018 durchgeführter Workshop mit 60 Persönlichkeiten aus ICT-Branche, Schul- und Bildungsbehörden, Fachhochschulen sowie Lehrer- und Schulleiterverbänden. Kern der engagierten Diskussion bildete die Einsicht, dass eine auch in Zukunft innovative und wettbewerbsfähige Schweiz auf ein Bildungssystem angewiesen ist, das die Menschen in die Lage versetzt, am digitalen Wandel teilzunehmen und ihn mitzugestalten. Eine ganze Reihe von Akteuren kamen auch im asut-Bulletin 1/2018 «Kids & Codes: Bildung für eine digitale Welt» zu Wort.
Die von der Fachkommission Bildung entwickelte Idee einer nationalen Plattform zur Förderung guter Projekte konnte verschiedenen Behörden sowie an einem ganztägigen Hearing den beiden parlamentarischen Kommissionen für Wissenschaft, Bildung und Kultur präsentiert werden. Auch gibt es bereits politische Vorstösse, die in dieselbe Richtung weisen.
Im 2019 wird sich die Kommission auf folgende Gebiete fokussieren: Begleitung der Projekte zur Förderung von digitaler Bildung an öffentlichen Schulen in der Schweiz (als Weiterführung der bisherigen Tätigkeiten), die Frage des lebenslangen Lernens auch hinsichtlich des neuen Weiterbildungsgesetzes sowie der Vernetzung ihrer Mitglieder.
Aufgrund seiner beruflichen Neuorientierung ausserhalb der ICT-Branche hat Herr Martin Kathriner die Leitung der Fachkommission per Ende 2018 abgegeben. Die Neubesetzung des Vorsitzes ist am Laufen.
Fachgruppe Communication Infrastructures
Leitender Fachgruppe: Beat Obrist, r2p Schweiz GmbH
Die Fachgruppe Communication Infrastructures ist ein wichtiger Pfeiler für die Erreichung der strategischen Ziele der asut, insbesondere im Hinblick auf das Verbandsziel «Die Schweiz verfügt über die weltbeste Kommunikationsinfrastruktur».
Sowohl fixe wie auch mobile Kommunikationsnetze werden als essenzielle Basisinfrastrukturen für die zukünftigen intelligenten Netze zwingend notwendig sein und sind Voraussetzung für die rasch zunehmenden Verknüpfungen zwischen Menschen, Infrastrukturen und Systemen. Neue Bedürfnisse ermöglichen neue Dienstleistungen und Produkte, die teilweise auch auf völlig neuen Businessmodellen beruhen.
Das Schwerpunktthema «Smart Home / Smart Building» wurde mit der Erstellung eines Praxisleitfadens abgeschlossen. Dieses Grundlagendokument soll u. a. als Entscheidungsgrundlage für Bauherren dienen und insbesondere das Bewusstsein für das frühzeitige Einplanen von zukunftsorientierten ICT-Lösungen bei Bauprojekten fördern, damit von Beginn weg die «richtigen» Lösungen geplant und umgesetzt werden. Der Praxisleitfaden wird im zweiten Quartal 2019 publiziert.
Das Thema Internet der Dinge (IoT) und die dafür notwendigen Kommunikationsinfrastrukturen rücken in den verschiedenen asut-Fachgremien immer stärker in den Fokus und auch in den Anwenderbranchen wird vermehrt darüber diskutiert. Deshalb haben wir als neues Schwerpunktthema der Fachgruppe für 2018/2019 «IoT als Treiber für Infrastrukturen» gewählt. Auf Initiative der Fachgruppe wurde zusammen mit ausgewählten Experten eine Programmkommission zur Organisation einer ersten nationalen IoT-Konferenz initiiert. Dieser Anlass fand unter dem Titel «IoT – From Hype to Reality» am 2. April 2019 im Kursaal in Bern statt.
An den vier Fachgruppensitzungen im vergangenen Jahr wurden zu den Fokusbereichen aktuelle Themen rund um Communication Infrastructures behandelt. Zudem wurde im asut-Bulletin und in der Netzwoche 18/2018 ein Artikel von Hans Schuppli zum Praxisleitfaden «Smart Home» veröffentlicht und die Fachgruppe hat auch wieder regelmässig Artikel in den einzelnen Ausgaben des asut-Bulletins publiziert.
Fachgruppe Data Center Infrastructure
Leitende Fachgruppe: Daniel Ast, Stadt Zürich (OIZ), David Stoller, Connect Com AG, Roger Weber, Genuel AG
Die Fachgruppe ist seit 2010 aktiv und umfasst rund 70 Mitglieder aus dem Bereich «Rechenzentrum», bildet somit einen interdisziplinären Kompetenzpool und bündelt Expertenwissen für den Rechenzentrum-Markt. Die Fachgruppe unterstützt die Standortförderung und die Lancierung von Best Practices für Rechenzentren und damit verbundene relevante Themenkreise. In diesem Jahr fanden folgende Fachgruppensitzungen statt:
- ABB, Baden: MS-HV-Anlagen (Schutz- und Steuerungstechnik); Mittelspannungs-USV-Anlagen; DCIM mit ABB Ability
- Bernexpo, Bern: Vorstellung Tool «Situationsanalyse»; Vorstellung Förderprogramm «Cool Data»
Die Fachgruppe bearbeitet gegenwärtig in Arbeitsgruppen folgende Themen:
- Laufende Erstellung von neuen Factsheets rund ums Thema Rechenzentrum
- Standortförderung
Im Verlauf dieses Jahres wurde ein Core-Team etabliert. Dieses Team unterstützt die Co-Leitung in der Ausarbeitung wichtiger Themen wie z. B. bei der Lancierung von Factsheets. 2018 hat die Fachgruppe zudem die Datacenter-Kampagne «Mehr Effizienz in Serverräumen und Rechenzentren» mit Ressourcen fachlich und inhaltlich unterstützt.
In den letzten acht Jahren hat die Fachgruppe im Schweizer Rechenzentrum-Markt einiges bewirkt. Nach diesem für die ICT-Branche langem Zeitraum drängt sich eine Überprüfung der Ziele auf. Dazu soll ein neuer Masterplan erstellt, die künftige Positionierung der Fachgruppe definiert und die neuen Arbeitsschwerpunkte für die nächsten Jahre gemeinsam erarbeitet werden. Die Schwerpunkte fürs neue Jahr werden im Q1/2019 festgelegt. Zum aktuellen Zeitpunkt sind für 2019 zwei Fachgruppensitzungen geplant.
Die Co-Leiter bedanken sich bei allen Fachgruppenmitgliedern für die gute Zusammenarbeit und freuen sich auf die gemeinsamen Herausforderungen im neuen Jahr.
Arbeitsgruppe Digital Experience Circle
Leitender Arbeitsgruppe: Hansjürg Inniger, Centris AG
Die Arbeitsgruppe «Digital Experience Circle» hat die Neuausrichtung als Erfahrungsaustausch-Gruppe (ERFA) an die Hand genommen und 2018 in zwei Meetings bereits erfolgreich umgesetzt.
Im ersten Meeting tauschten wir uns bei ABB in Baden zum Thema «Blockchain» aus. Zum Auftakt erhielten wir eine Einführung in die Welt der Blockchain. Im Zentrum der Diskussion standen realistische Anwendungsfälle und wie die neuen Möglichkeiten auch wirklich Nutzen stiften.
Das zweite Treffen fand im Dezember 2018 bei IBM Schweiz in Altstetten statt. Unser Anspruch war es, die Mitglieder in die neue Welt des Quantum Computings einzuführen. Mit Roman Malina, Global Lead for Manufacturing Industries (IBM), stand uns einer der wenigen Experten auf diesem Gebiet für einen hochinteressanten Austausch zur Verfügung. Der Fokus der Diskussion bezog sich vor allem auf die möglichen Anwendungsgebiete in der nahen Zukunft, wobei die Forschung hierzu noch in den Kinderschuhen steckt und verlässliche Aussagen auch den Experten schwerfallen.
Im letzten Jahr ist die IT-Dienstleisterin Centris AG als neues Mitglied zur Gruppe gestossen, die sich aus neun Unternehmen aus allen wirtschaftlichen Sektoren zusammensetzt. Centris wird sich anlässlich unserers nächsten Austausches im März 2019 an ihrem Standort in Solothurn vorstellen.
Es ist uns wichtig, den Mehrwert der Arbeitsgruppe aus den letzten Jahren zu bewahren. Im Kontext unserer hochdynamischen und immer komplexeren Welt prüfen und hinterfragen wir deshalb regelmässig unsere thematische Ausrichtung und unsere Positionierung als asut-Fachgremium in der Schweiz. Der Erfahrungsaustausch beginnt in diesem Jahr mit einer Reflexion über unsere Ziele. Fachlich werden wir uns dem Thema Sprach-Interfaces widmen, das im Zusammenhang mit der Kundeninteraktion immer mehr Bedeutung erlangt. Interessierte Teilnehmende sind willkommen und können sich bei Hansjürg Inniger oder der asut gerne melden.
Arbeitsgruppe End-of-Life-Infrastrukturen (All-IP und 2G)
Leitender Fachkommission: Jürg Steiner, Swiss Securitas Group
Bis Ende 2017 erfolgte die All-IP-Modernisierung der analogen (PSTN-) und ISDN-Telefonanschlüsse durch Swisscom auf die IP-Technologie. 2018 startete der koordinierte regionale Rückbau der alten Infrastruktur. Dank guter Zusammenarbeit zwischen Swisscom und den verschiedenen Stakeholdern verlief dieser bisher nahezu reibungslos – was hinsichtlich der vielen Spezialanwendungen nicht selbstverständlich ist. Der Rückbau des Netzes läuft nach wie vor und soll Ende 2019 abgeschlossen werden. Mit dem koordinierten Rückbau des analogen Netzes sind die wichtigsten Aufgaben der Arbeitsgruppe abgeschlossen.
Neben dem analogen Netz soll per Ende 2020 auch das 2G-Netz des Swisscom mit der GSM-Voice-Technologie sowie den Datendiensten CSD, GPRS und EDGE nicht mehr weiter betrieben werden. Die beiden End-of-Life-Themen sind eng verwandt. Der Übergang der Arbeitsgruppe von All IP zu EOL 2G wurde am Treffen der Arbeitsgruppe am 15. November 2018 vollzogen. Ein Leitfaden zum Thema EOL 2G wird 2019 publiziert werden.
Die Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die betroffenen Bereiche und Branchen in der Migration der 2G-Technologie zu unterstützen, eine gemeinsame Plattform für den Austausch zu bieten, ein einheitliches Verständnis zu schaffen und gemeinsam mit den Providern und den betroffenen Branchen Lösungen für die Migration zu erarbeiten.
2018 hat sich die Arbeitsgruppe zwei Mal getroffen, um Informationen aus erster Hand von Swisscom zu erhalten, sich über den Fortschritt der All-IPModernisierung sowie der Planung für den Rückbau des 2G-Netzes auszutauschen. 2019 sind zwei bis drei weitere Treffen geplant.
Fachgruppe Jugendmedienschutz
Leitender Fachgruppe: Michael In Albon, Swisscom AG
Brancheninitiative Jugendmedienschutz
Die Brancheninitiative Jugendmedienschutz wurde gemeinsam mit den unterzeichnenden Unternehmen Salt, Sunrise, UPC und Swisscom im Verlauf des Jahres überarbeitet. Dabei nahmen die Arbeiten Bezug auf regulatorische Vorstösse im Bereich des Jugendmedienschutzes (u. a. Entwurf des Bundesgesetzes über die elektronischen Medien, BGeM) sowie den Bericht der Universität Basel, der im Auftrag der asut die Brancheninitiative von 2016 auf die Einhaltung durch die unterzeichnenden Unternehmen einerseits, aber auch auf die Wirksamkeit der auferlegten Massnahmen sowie deren Kommunikation hin überprüfte.
Während die Unternehmen gute Noten erhielten, was die Einhaltung der Vorgaben aus der Brancheninitiative angeht, wurde durch die Universität Basel Kritik formuliert, was die kommunikative Wirksamkeit der Brancheninitiative angeht. Der Text sei für eine breite Öffentlichkeit nur bedingt verständlich und auch die begleitenden Kommunikationsmassnahmen, die spezifisch die Erziehungsberechtigten adressierten, würden teilweise ihre Wirkung verfehlen. Ungeachtet der Tatsache, dass dies nicht der vornehmliche Zweck der Brancheninitiative ist, wurden die Mängelpunkte aufgenommen und in die zukünftige Planung einbezogen. Konkret wurde die Brancheninitiative in folgenden Punkten angepasst:
Zum einen wurden die Möglichkeiten zum Sperren von Inhalten erweitert, und neu fordert die Brancheninitiative auch einen besseren Schutz gegen Verschuldung beim Abschluss eines Mobile-Abonnements von Jugendlichen. Zum anderen wurde der Initiativ-Text übersichtlicher (lesbarer) strukturiert. Darüber hinaus haben sich die Unternehmen verpflichtet, die konkreten Massnahmen gegenüber ihren Kunden und insbesondere gegenüber den Erziehungsberechtigten klar und zielgruppenspezifisch zu kommunizieren.
Regulation durch den Bund (EDI, BSV, BAKOM)
Das Regulationsvorhaben des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) zum Jugendmedienschutz bei Film- und Game-Inhalten (KJMSG) wurde aufgrund anderer Vorhaben des Bundes zurückgestellt. Das BGeM (Bundesgesetz über elektronische Medien) und das FMG (Fernmeldegesetz) führen Artikel auf, die sich auf den zu leistenden Jugendmedienschutz von Unternehmen auswirken. Die Position der Mitglieder der asut-Arbeitsgruppe kritisieren die dort geforderten Massnahmen zur Klassifizierung von Inhalten. Sie verwehren sich dagegen, als vornehmliche Access-Provider selbständig Inhalte als Jugendmedienschutz-relevant zu klassifizieren und selbsttätig zu sperren. Sie unterstützen hingegen die Ansprüche zur Verbesserung der Informationen gegenüber Erziehungsberechtigten. Zu den Gesetzesentwürfen der verantwortlichen Bundesämter haben die Mitglieder der asut und die asut selbst Position bezogen.
Fachkommission Normen
Leitender Fachkommission Normen: Dominik Müller, asut
Leitender Arbeitsgruppe CS4: Josef Schmid
Im Rahmen der Eidgenössischen Normenverordnung vertritt asut die Interessen der Schweiz bei der Standardisierung im Telekombereich. Die Fachkommission Normen CS4 übernimmt als offene Arbeitsgruppe für alle interessierten Firmen, Organisationen, Behörden oder Einzelpersonen – asut-Mitglieder sowie auch Nichtmitglieder – gemeinsam mit der Geschäftsstelle der asut als «National Standardization Organisation» (NSO) die Koordination bei der Bildung und Erarbeitung der schweizerischen Position bei öffentlichen Vernehmlassungen von technischen Normen des ETSI. Die wöchentlich durchgeführten Aktivitäten wie Vernehmlassungen zu den zahlreichen ETSI-Dokumenten, Abstimmungen etc. standen mehrheitlich im Einklang mit den Schweizer Interessen. asut konnte sämtliche Aufgaben gemäss Normenverordnung umfassend erfüllen. Daneben wurde aktuelle Normungsthemen der anderen Standardisierungsorganisationen wie ITU, ISO und IEC thematisiert.
Die schweizerische Mitarbeit bei der Erstellung neuer oder der Änderung bestehender ETSI-Normen erfolgt durch Vertreter von Schweizer Firmen direkt in den Technical Committees des ETSI und in der Kommission Normen CS4 der asut. Mehr als 500 Experten aus der Schweiz sind in über 70 Gremien vertreten (Technical Committees, ETSI-Board, Financial Committee, General Assembly, National Standardization Organisation etc.). An der 72. ETSI-Generalversammlung im November 2018 fanden die Wahlen für die neue Amtsperiode für den Vorsitz der ETSI Generalassembly statt. Für die Schweiz hat sich Neviana Nikoloski, Phonak Communications AG und bereits seit 2011 ETSI-Boardmember, für die Amtsperiode bis November 2021 zur Verfügung gestellt und wurde mit deutlicher Mehrheit gewählt. Sie verfügt über ein sehr grosses Know-how im Normungsumfeld und ist in verschiedenen internationalen Gremien tätig. Als aktives Mitglied des asut-Fachgremium Normen ist sie eine wichtige Unterstützung für alle Schweizer Unternehmen.
Die European Radio Equipment Directive 2014/53/EU (RED) trat am 13. Juni 2017 offiziell in Kraft. Dabei wurden diverse Probleme im Vernehmlassungsprozess entdeckt, im Speziellen hinsichtlich der harmonisierten Normen. Der komplizierte Überprüfungsprozess der EU-Kommission während des öffentlichen ETSI-Vernehmlassungsverfahrens sowie beim abschliessenden Nachweis der Konformität führt nach wie vor zu erheblichen Verzögerungen. Zudem fehlen bei diversen Standards aus verschiedensten Bereichen immer noch die Konformitätsbestätigungen. Dies aufgrund unterschiedlicher Sichtweisen bezüglich der technischen Toleranzen in den Standards, so beispielsweise in Bezug auf das Frequenzmanagement und die elektromagnetische Verträglichkeit (ERM). Für ERM-Aspekte ist eine gewisse Toleranz zwingend notwendig. Die EU hat hierzu eine andere Sichtweise und verlangt klare Richtwerte. Es wird mit Hochdruck an einer Lösung für die Behebung der Situation gearbeitet, damit die Standards möglichst bald Konformität erlangen und die Branche und die europäischen Hersteller nicht länger blockiert werden.
Der Fachbereich Telekommunikation engagiert sich hier aktiv mit einem Kernteam. Zudem ist Neviana Nikoloski, Phonak Communications AG, direkt in die Gespräche mit der EU involviert.
Normenzuschlag ab 2019
Bisher wurde die asut als Normungsfachbereich Telekommunikation für die Normungsaktivitäten vom Bund über die Schweizerische Normenvereinigung (SNV) pauschal entschädigt. Der SNV hat nun ein neues Finanzierungsmodell eingeführt, was zu einer deutlichen Reduktion der Entschädigung an die asut führt. Da Telekomnormen im Gegensatz zu anderen technischen Normen kostenfrei abgegeben werden, kann, anders als in den anderen Fachbereichen, hier kein zusätzlicher Deckungsbeitrag durch den Normenverkauf erwirtschaftet werden. An der Generalversammlung der asut vom 24. Mai 2018 wurde deshalb beschlossen, die Deckungslücke ab 1. Januar 2019 mit einem Normungszuschlag auszugleichen. Damit kann die asut die Normungstätigkeit fortführen.
Fachkommission Recht
Leiter Fachkommission: Diego Chocomeli, Swisscom (Schweiz) AG
Die FK Recht hat die Ende 2017 initiierten Arbeiten zur aktiveren Begleitung wichtiger Themenfelder ausserhalb von laufenden oder geplanten Vernehmlassungen vorangetrieben und in Absprache mit der Geschäftsleitung drei sogenannte Topthemen identifiziert, auf welche künftig ein besonderes Augenmerk geworfen werden soll. Diese Topthemen sind: Cyber Security, Providerhaftung und OTT vs. FDA.
Speziell auseinandergesetzt hat sich die FK Recht dabei mit dem Thema «OTT vs. FDA». Hier bestehen sowohl in der nationalen Gesetzgebung als auch im internationalen Umfeld diverse Unklarheiten, welche bei den Dienstanbietern zu grosser Rechtsunsicherheit führen. Nebst der internen Positionsfindung ist es asut ein wichtiges Anliegen, den zuständigen Behörden (ÜPF, Strafverfolger, BAKOM) die Problematik aufzuzeigen um damit eine lösungsorientierte Diskussion anzustossen. In der FK Recht wurde u.a. ein Positionspapier (Positionspapier Vorschlag Revision Merkblatt FD/AKD) erarbeitet, welches auf bestehende Widersprüchlichkeiten hinweist sowie die Positionen und Forderungen der Branche konkretisiert.
Beim Topthema «Cyber Security» ging es im Berichtsjahr primär um den internen Meinungsaustausch und ersten «Know-how»-Aufbau mittels diversen Inputreferaten. Die FK Recht versteht sich in diesem Themenbereich als Unterstützerin der Geschäftsstelle und vertritt asut in der Kommission Cybersecurity von ICTswitzerland.
Bei den aktuellen Rechtsetzungsvorhaben beschäftigte sich die FK Recht auch in diesem Jahr schwerpunktmässig mit der FMG-Revision. Die FK Recht diente dabei als effiziente Plattform für die interne Meinungsbildung und unterstützte die Geschäftsstelle bei der Ausarbeitung der diversen Schreiben und Stellungnahmen zu Handen der eidgenössischen Räte.
Im Bereich BÜPF fand ein reger Meinungs- und Informationsaustausch zu diversen Auslegungsfragen im Zusammenhang mit den neuen Verordnungsbestimmungen statt.
In Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle hat die Fachkommission im Berichtsjahr ausserdem folgende Eingaben erarbeitet:
- Stellungnahme zur Änderung der Radio- und Fernsehverordnung (RTVV)
- Stellungnahme zum Vorentwurf für ein neues Bundesgesetz für elektronische Medien (BGeM)
- Stellungnahme zur Vernehmlassung Geldspielverordnung (VGS). Hier unterstützte die FK Recht die Geschäftsstelle auch bei den weiteren Umsetzungsarbeiten (Arbeitsgruppe mit der ESBK und den interkantonalen Behörden).
In personeller Hinsicht hat Diego Chocomeli die Leitung der Fachkommission nach sechs Jahren per 01.01.2019 abgegeben. asut konnte Marcel Huber, Sunrise Communications AG, als neuen Vorsitzenden gewinnen.
Arbeitsgruppe Smart Energy
Leitender Arbeitsgruppe: Urs Imholz, GWF MessSysteme AG
Ende Oktober 2018 wurde nach über zweijähriger Arbeit die VSE-Branchenempfehlung «Richtlinien für die Datensicherheit von intelligenten Messsystemen» publiziert. Das Dokument beschreibt die Konformitätsprüfung sowie die Anforderungen an den Betrieb eines sicheren Smart-Metering-Systems. asut hat aktiv an dem Dokument mitgearbeitet. Smart-Metering-Projekte sind ICT-Projekte und erfordern in der Konzeption und Realisation viel ICT-Know-how. Hier konnte asut der Energiebranche einen wichtigen Beitrag liefern.
Im 2018 hat die AGr Smart Energy an ihren Sitzungen jeweils ein Fokusthema behandelt. Im März war dies «Smart Home» mit einem Referat des iHomeLabs. Im Juni wurde das Thema «Energiestadt Smart City» mit Beiträgen von Lösungsanbietern für IoT-Netzwerke behandelt. Im Herbst referierten Experten zum Thema Eigenverbrauchsgemeinschaften – bei dieser Gelegenheit durften wir auch Nationalrat Jürg Grossen als Referent begrüssen. Er hat an Praxisbeispielen aufgezeigt, wie er das Thema in den letzten Jahre vorangetrieben hat. Im November konzentrierten wir uns auf die geplante Publikation des Praxisleitfadens «ICT-Betriebskonzepte für Verteilnetzbetreiber». Die erste Vernehmlassung des Leitfadens hat gezeigt, dass das Dokument in Bezug auf ICT-Themen noch ausgebaut werden muss. Die Arbeitsgruppe Smart Energy wird das Dokument 2019 überarbeiten und im Herbst publizieren.
Die Arbeitsgruppe tagte in 2018 in vier ordentlichen Sitzungen. Darüber hinaus haben Experten der Gruppe die asut an Stakeholder Meetings mit der vom VSE geführten Arbeitsgruppe zu Datenschutz/Datensicherheit (DSDS) vertreten sowie im Kernteam am Praxisleitfaden «Betriebskonzepte» mitgewirkt.
Arbeitsgruppe Smart Mobility
Leitender Arbeitsgruppe: Giulio Panzera, cablex AG
Die breit zusammengesetzte Arbeitsgruppe traf sich im vergangenen Jahr zu zwei Plenumssitzungen. Parallel dazu wurden in den Projektgruppen diverse Arbeiten abgeschlossen. So wurde u.a. das Whitepaper «Innovative Mobilität in der Schweiz» veröffentlicht, in dem die Erfolgsfaktoren digitaler Mobilitätsdienstleistungen aufgezeigt und analysiert werden. Weiter hat die Arbeitsgruppe die Stakeholderanalyse «Smart Society» angestossen, die einen Gesamtüberblick über die wichtigsten Stakeholder, Tätigkeiten und Rollen bezüglich Vernetzung und Digitalisierung der Städte (Smart City) geben und im zweiten Quartal 2019 publiziert werden soll. Zudem unterstützt asut die Kandidatur für den ITS-Weltkongress 2024 und nimmt Einsitz in das Steeringboard sowie in die Projektgruppe.
Für das kommende Jahr hat sich die Arbeitsgruppe das Ziel gesetzt, neue Ideen und Vorschläge dazu zu erarbeiten, wie sich ICT und die Mobilität clever ergänzen können. In diesem Zusammenhang hat ein Kernteam für 2019 die folgenden vier Vorschläge für neue Fokusthemen erarbeitet:
- Kommunikationsinfrastrukturen für automatisierte Mobilität: Was muss in der Kommunikationsinfrastruktur geschehen, um automatisierte Mobilität zu ermöglichen (inkl. politische, gesetzliche Rahmenbedingungen)?
- Security: Wie könnte Cybersecurity und Datensicherheit in der Mobilität umgesetzt werden und welche Auswirkungen hat das auf die physische Sicherheit (Safety)?
- Blockchain: Wo können Blockchaintechnologien in der Mobilität einen Mehrwert bringen und sinnvoll eingesetzt werden? asut erstellt ein entsprechendes Whitepaper
- Drohnen: Wie wichtig sind Drohnen für den Technologiestandort Schweiz? Welches Potential bieten Personen- und Güterdrohnen in und für die Schweiz?
Ein weiteres Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen der Schweizerischen Mobilitätsplattform (its-ch) und der Arbeitsgruppe Smart Mobility der asut noch intensiver zu gestalten.
In personeller Hinsicht hat Reto Bätscher die Leitung der Fachkommission per Ende September 2018 aufgrund beruflicher Veränderung abgegeben. Mit Giulio Panzera, cablex ag konnte der Vorsitz neu besetzt werden.
Fachkommission Telephony & Services
Leitender Fachkommission: Urs Lehmann, ABB Schweiz AG
Das Fachgremium Telephony & Services hat im vergangenen Jahr (2018) keine Sitzungen organisiert. Per Januar 2019 wurden die Aktivitäten wieder aufgenommen und Termine vereinbart.