The Best of Both Worlds
Das zum Netzwerken motivierte, aber auch der Unterhaltung auf der Bühne zugeneigte Publikum. (Foto: Markus Senn)
Ende Januar fand in Bern zum 21. Mal eines der unbestrittenen jährlichen Highlights der Schweizer ICT-Szene statt: die ICT Networkingparty.
(cdh) – Das asut-Bulletin konnte dieses Jahr leider im Berner Kursaal nicht dabei sein, darf dank wohlinformierten und vor Ort anwesenden Kreisen aber rapportieren, dass der Anlass wiederum ein voller Erfolg war. Und obwohl die Redaktion fehlte, waren Verband und Geschäftsstelle natürlich prominent vertreten.
Alles hat zwei Seiten: Die ICT Networking Party ist, wie ihr Name sagt, ein Netzwerkanlass. Das bedeutet auf der einen Seite, dass rund 1000 Anwesende mit grösstem Einsatz – und entsprechendem Geräuschpegel – ihre Netzwerke pflegen und erweitern. Andererseits bietet die Party auch geistreiche Unterhaltung, was Gastgeberin und Referierende vor die Aufgabe stellt, wie sie die Aufmerksamkeit von 1000 netzwerkfreudigen Personen vorübergehend für sich gewinnen können. Das klappte unter Zuhilfenahme eines genialen Einfalls der Gastgeberin Vania Kohli dieses Jahr offenbar hervorragend: Mit Videos von Fussball-Fails liess sich die Aufmerksamkeit des Saals im Handumdrehen fesseln und auf die Bühne richten. Vania Kohli demonstrierte damit auch gleich das Motto des Abends: Alles hat zwei Seiten, ein Für und ein Zuwider, ein Ying und ein Yang. Und das ist keine Einschränkung, sondern eine Einladung, den Spielraum zwischen diesen beiden Polen kreativ auszuloten.
Nichts anderes meinte asut-Präsident Peter Grütter, der die Anwesenden aufforderte, sich von der Künstlichen Intelligenz nicht zu sehr beeindrucken zu lassen, sie nicht gleich aus gesellschaftlicher Sorge vorsorglich zu Tode zu regulieren, sondern sie sich vielmehr als ein geniales, der menschlichen Kreativität aber weiterhin weit unterlegenes Tool zu Nutze zu machen. Auf genau diese Ambivalenz bezogen sich auch Mikael Krogerus und Roman Tschäppeler, Autoren des internationalen Bestsellers «The Decision Book» und der Serie «Kleine Bücher für grosse Fragen», mit ihrem geistreichen Exkurs über die Kunst, Unentschlossenheit in möglichst gute Entscheidungen umzuwandeln. Und schliesslich belegte der Astrophysiker und ehemalige Nasa-Forschungsleiter Thomas Zurbuchen, heute Professor für Weltraumwissenschaft und -technologie an der ETH Zürich und Leiter der Initiative ETH Zürich Space, anhand einer wahrlich beeindruckenden Karriere, dass scheinbare Hindernisse sogar der Anlass sein können, wortwörtlich nach den Sternen zu greifen… Auf die ICT-Branche übertragen gipfelten Zurbuchens Ausführungen in den Rat, sich auch bei Zweifeln öfters zum Ja-Sagen zu überwinden und dazu, jungen Nachwuchskräften mit innovativen Ideen Chancen einzuräumen.
Von oben links nach unten rechts: Gastgeberin Vania Kohli, asut-Präsident Peter Grütter, Mikael Krogerus & Roman Tschäppeler, Thomas Zurbuchen (Fotos: Markus Senn)