Die Zeichen stehen gut

(Illustration: piqsels.com)

Von Christine D'Anna-Huber

Erst war es ein überschätztes Wunderkind, dann ein etwas grossmäuliger Teenager. Doch inzwischen ist das Internet der Dinge (IoT) zu einem verlässlichen Akteur der Digitalisierung gereift. Zu einem, dem es nichts ausmacht, seine Stärken diskret im Hintergrund auszuspielen und anderen den Platz im Rampenlicht zu überlassen. Dort spielt momentan die KI die Starrolle, schreibt Remo Steuble von Swisscom im Editorial. Er erklärt aber auch, warum das dem IoT Auftrieb gibt: Denn die Datenbestände, die zum effektiven Training von KI-Modellen nötig sind, erhebt und sammelt es. Mit anderen Worten: KI und IoT sind ein schönes Paar.

Das IoT steht für eine Welt voller intelligenter Geräte: Untereinander vernetzte Computer, Netzwerke, Maschinen und Infrastrukturen, die ohne menschliches Dazutun Informationen über ihre Umgebung erheben und über Internet untereinander austauschen. Mithilfe der KI wachsen die Möglichkeiten, diese Daten in wertvolles Wissen umzuwandeln, Prozesse zu steuern und zu automatisieren, verfügbare Ressourcen und Infrastrukturen effizienter zu nutzen und dadurch die Produktivität zu steigern.

Die technologische Entwicklung vervielfältigen die Möglichkeiten des IoT. Das gilt nicht nur für die KI, auch die Weiterentwicklung des Mobilfunks, der Ausbau der Netzinfrastrukturen oder die durch das Edge Computing ermöglichte Datenanalyse in Echtzeit am Netzwerkrand tragen dazu bei. Hochseeschifffahrt, Wasserversorgung, Flugsicherung oder Smart Homes: An einer ganzen Reihe von Beispielen illustriert dieses Bulletin, wie innovative Unternehmen diese Möglichkeiten erfolgreich in tragfähige Business Cases umgesetzt und sich damit wesentliche Wettbewerbsvorteile gesichert haben.

Für den IoT Experten René Pawlitzek ist das IoT deshalb unverzichtbar geworden. Und gerade deshalb weist er im Interview auf ein paar nicht zu unterschätzende kritische Faktoren hin, die seine Entwicklung bremsen könnten: allen voran die Sicherheit. Denn mit der wachsenden Zahl vernetzter und mit Sensoren ausgestatteter Geräte steigt auch die Zahl der potenziellen Einfallstore und damit das Risiko für Cyberangriffe. Die erforderlichen Lösungen für Datenverschlüsselung, Identitätsmanagement und Sicherheitsprotokolle existieren, ihre Implementierung wird aus Unwissen oder um Kosten zu sparen oft unterschätzt und vernachlässigt. Fabian Stelling von Ergon Informatik sieht in diesem Zusammenhang die neuen Cybersicherheitsregeln der EU als eine grosse Chance: Denn sie verpflichten (auch Schweizer) Unternehmen zu mehr Sicherheit – ein unverzichtbarer Meilenstein für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg von IoT-Ökosystemen.

Christine D'Anna-Huber

Die Publizistin Christine D'Anna-Huber (cdh) ist Redaktionsleiterin des asut-Bulletins.