Lernen für die neue Welt

(Foto: Piqsels)

 

Es war einmal eine Zeit, da galten Bücher des Teufels und allenthalben wurde lamentiert, dass die Kinder nichts mehr im Kopf hätten und in der Schule nichts mehr lernten. Denn wer muss noch etwas auswendig wissen, wenn nachschlagen genügt?

Später war für viele die Kreidetafel der Tod der schönen Tintenschrift. Noch viel später kamen Tonträger dazu, «erzieherisch wertvolle» Dokumentarfilme, bei denen alle einschliefen, Vervielfältigungsmaschine, Hellraumprojektor, Kopiermaschine und das Sprachlabor. «Die Lehrerschaft wird immer fauler», monierten da die kritischen Geister, «statt ihnen etwas beizubringen, meint die Schule, sie müsse die Kinder nur noch unterhalten.»

Ist das Internet, sind Computer, Tablets und Smartphones im Unterricht, je nach Standpunkt, einfach ein weiteres zeitgemässes Lehrmittel oder ein weiteres unnützes Gadget mehr? Nein, sagt der Präsident des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer, Beat W. Zemp in unserem Interview: Wie in vielen anderen Bereichen löst die Digitalisierung mit ihren Möglichkeiten der Vernetzung und des ort- und zeitunabhängigen Zugriffs auf Informationsressourcen auch im Bildungsbereich tiefgreifende Umwälzungen aus. Die Welt verändert sich und die Schule, die ja schon immer den Anspruch hatte, ihre Zöglinge für das Leben vorzubereiten, muss und will sich der Herausforderung stellen. Doch sie braucht, insbesondere bei der Lehrerausbildung, dabei Unterstützung. Und Schule meint hier nicht nur die Grund- und Sekundärstufe, sondern auch LehreBerufsausbildung – und die Lehrstellensuche.

Die ICT-Branche und nicht zuletzt asut sind, wie unser Editorial sehr schön aufzeigt, bereit, hier mitzudenken und mitzuhelfen. Weil sie das Know-how haben, die gesellschaftliche Verantwortung verspüren – und letztlich auch aus dem nicht ganz uneigennützigen Grund, dass ICT-affine Schulabgänger für sie dringend nötig sind.

Christine D'Anna-Hubercdh Texte & Kommunikation

Die Publizistin Christine D'Anna-Huber ist Redaktionsleiterin des asut-Bulletins und Inhaberin des Textbüros cdh, Kommunikation und Texte in Bern. Zuvor war sie u. a. Westschweizkorrespondentin und Afrika-Korrespondentin des Tages-Anzeigers.