Ein erfolgreiches Verbandsjahr

Die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft hat sich zu einem eigentlichen Megatrend entwickelt. Dies zeigen die vielen Medienbeiträge und Anlässe zur Digitalisierung in verschiedenen Wirtschaftsbranchen und Industriezweigen. asut prägt diese Entwicklung mit und engagiert sich aktiv an der Schnittstelle zwischen ICT-Infrastrukturen und -Systemen und deren Anwendungen und Auswirkungen in anderen Branchen. Beispielsweise im Energiebereich: Der Leitfaden zur ICT-Anwendung in der Energiewirtschaft, den unsere Arbeitsgruppe Smart-Energy verfasst hat, wird heute im Bundesamt für Energie (BFE) als Referenz verwendet, vom Verband Schweizerischer Elektrizitätswerke in Schulungen vermittelt und ist ein Beispiel für die erfolgreiche Arbeit unserer Mitglieder in den asut-Fachgremien und für die Kooperation mit anderen Verbänden und Organisationen.

Die branchenübergeifende Zusammenarbeit war auch 2016 ein wichtiges Standbein für die Verbandsaktivitäten: Neben dem bereits erwähnten Leitfaden für die Stromwirtschaft hat eine Arbeitsgruppe unter Einbezug wichtiger Anwender aus Industrie und Detailhandel einen Leitfaden zur All-IP-Migration erstellt. Damit wird eine rasche Ablösung analoger Telekomanlagen in technischen Gewerken (Sensoren, Alarmanlagen, Steuerungen etc.) unterstützt.

Im Bereich Mobilität wurde das asut-Kolloquium in Kooperation mit dem Bundesamt für Strassen (Astra), der Verkehrstelematik-Plattform its-ch und dem Touring Club Schweiz organisiert. Das Resultat waren inspirierende Referate, spannende Diskussionen, vielfältige Networkingmöglichkeiten in einem breit zusammengesetzten Publikum sowie eine erneute Zunahme der Teilnehmenden auf über 450 Personen. Die Arbeitsgruppe Smart Mobility publizierte ein Positionspapier zu intelligenten Verkehrslösungen, das zu einem persönlichen Treffen mit Bundesrätin Doris Leuthard und Vertretern des UVEK führte. Die Geschäftsstelle unterstützte zudem die neue Diskussions-Plattform Avenir Mobilité, die sich mit langfristigen Mobilitätslösungen beschäftigt.

Weitere wichtige Partnerschaften sind «Industrie 2025» und «Digital.Swiss». Industrie 2025, ein gemeinsames Projekt von asut, Swissmem, SwissT.net und Electrosuisse, hat im vergangenen Jahr mit Tagungen, Messeauftritten, Medienbeiträgen und Informationsmassnahmen dazu beigetragen, dass sich viele Schweizer KMUs aus der MEM-Branche mit den Herausforderungen der Digitalisierung auseinandersetzen. Digital.Swiss wurde von ICTswitzerland initiiert und ist ein Index, der mit einer Scorecard auf vielfältige Weise den Grad der Digitalisierung der Schweiz misst. asut ist dabei für den Bereich Basisinfrastruktur zuständig und hat mit einem Expertengremium Messgrössen erhoben und beurteilt.

All diese Tätigkeiten wären ohne die Mitarbeit der Verbandsmitglieder in den 12 asut-Fachgremien nicht möglich. Rund 320 Experten und Vertreter von Mitgliedern sind in den Gremien tätig und im vergangenen Jahr haben über 50 Treffen stattgefunden. Die Bandbreite reicht dabei von Fachgremien wie der Fachkommission Grossanwender oder dem Fachgremium Telefonie & Services, die dem Erfahrungsaustausch und dem Networking dienen, bis zur Fachgruppe Data Center Infrastructure mit über 70 Mitgliedern, die sich klare Ziele gesetzt und projektmässig organisiert hat. Neu dazu gestossen ist die Fachgruppe «Digital Industry», die sich mit den Herausforderungen der digitalen Transformation in produzierenden Unternehmen auseinandersetzt.

Der mit der Digitalisierung verbundene Wandel zeigt sich auch bei der Geschäftsstelle: Die Webseite wurde mit Unterstützung unseres Mitglieds PricewaterhouseCoopers AG komplett überarbeitet und das asut-Bulletin wurde vom alten PDF-Layout in eine moderne ePublikation überführt, die sich auch auf dem Smartphone oder Tablet lesen lässt. Zu beidem haben wir von den Mitgliedern positives Feedback erhalten und die elektronische Kommunikation soll weiter ausgebaut werden.

Dazu gehört auch die neue Event-App der asut, die beim 42. Swiss Telecommunication Summit und beim 17. asut-Kolloquium bereits eingesetzt wurde. Die Event-App stellt nicht nur Informationen zu Programm, Teilnehmenden und Referenten zur Verfügung, sondern ermöglicht mit Fragen, Votings und Ratings auch Live-Interaktionen mit dem Publikum. Die aktive Nutzung der Event-App während den Veranstaltungen zeigte, dass wir damit ein Bedürfnis der Teilnehmenden erkannt haben.

Das asut-Seminar unter dem Titel «Shaping the digital future» mit über 900 Anmeldungen war der Höhepunkt der asut-Veranstaltungen im letzten Jahr. Prof. Carlota Perez von der London School of Economics, Ericsson CEO Hans Vestberg und der Präsident der ETH Zürich, Prof. Dr. Lino Guzzella, um nur einige zu nennen, inspirierten mit fesselnden und unterhaltsamen Referaten zu den Herausforderungen der digitalen Transformation. Neben dem asut-Seminar und dem asut-Kolloquium fanden acht weitere asut-Veranstaltungen in Altdorf, Baden, Bern, Zug und Zürich statt. Insgesamt nahmen 2016 rund 1800 Personen an den diversen asut-Veranstaltungen teil.

Zu den zentralen Verbandsaktivitäten gehören ebenfalls die politische Arbeit und die Teilnahme an Vernehmlassungen oder Anhörungen. Im vergangenen Jahr haben wir uns zu den geplanten Revisionen des Fernmeldegesetzes und des Urheberrechtes geäussert und dabei mit Nachdruck die Anliegen der Telekombranche vertreten. Zudem haben wir uns gemeinsam mit anderen Verbänden im Rahmen des Geldspielgesetzes gegen Internetsperren eingesetzt. Netzsperren widersprechen dem Gedanken eines offenen Internets, sind in der Praxis kaum wirksam und führen insbesondere bei kleineren Internet-Service-Providern zu unverhältnismässigen Aufwänden. Die Rechtskommission des Nationalrates ist unserem Anliegen gefolgt und hat im Dezember 2016 einen Kompromissvorschlag unterstützt.

asut-Vertreter konnten sich als Experten auch zur konkreten Ausgestaltung des Nachrichtendienstgesetzes und des Überwachungsgesetzes äussern. Damit konnten wir dazu beitragen, dass die diversen Verordnungen den Anliegen der Telekombranche Rechnung tragen werden. Ein Wermutstropfen war hingegen die geplante Revision der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (Mobilfunkgrenzwerte), die vom Ständerat mit einem Zufallsentscheid von 20:19 Stimmen nicht unterstützt wurde. Diesbezüglich werden wir uns weiterhin für bessere Rahmenbedingungen für die Mobilfunkinfrastruktur einsetzen.

Insgesamt war 2016 für die asut ein erfolgreiches Verbandsjahr und bestärkt die Geschäftsstelle darin, sich auch in Zukunft im Rahmen der vom Vorstand gesetzten Strategie mit allen Kräften für die Mitglieder zu engagieren.