Woher der Wind weht…

Einer der bekanntesten Anlässe der Energie- und ICT-Branche ist zweifellos die erst vor wenigen Jahren aus der Taufe gehobene Smart Energy Party. Mit 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern entwickelte sie sich inzwischen zur grössten Veranstaltung der Energie-, Gebäudetechnik- und Informatikbranche. Deren Who-is-who traf sich Ende Oktober zum jährlichen Stelldichein in der Umweltarena Spreitenbach. Man sah wieder viele bekannte Gesichter aus Wirtschaft und Politik. Die Politik war mit zahlreichen Parlamentarierinnen und Parlamentariern gut vertreten, die meisten Unternehmen mit ihren CEOs und Geschäftsleitungsmitgliedern. Gesichtet wurde die nahezu vollständige Geschäftsleitung des Bundesamts für Energie, ebenso die Spitzen der grossen Energie- und Wirtschaftsverbände, darunter auch des Schweizerischen Telekommunikationsverbandes asut. 

Zur Begrüssung der gut gelaunten Gäste ging die Aargauer Nationalrätin Corina Eichenberger auf den Energiewandel im Allgemeinen und die Bedeutung der Energie für den Kanton Aargau im Besonderen ein. Initiant und Organisator Kurt Lüscher wies auf das grosse Interesse von Unternehmen «benachbarter» Branchen hin, was auch ein Blick in die umfangreiche Firmen- und Gästeliste zeigte. Nach einer Rückschau auf die letzte Abstimmung zur Energiestrategie, für welche sich übrigens Bundesrätin Doris Leuthard an der letzten Smart Energy Party schwungvoll engagierte, ging Lüscher auf die «Convergence of Everything» nicht nur der Energiesysteme, sondern auch der Gebäudetechnik und der Mobilität ein.

Bildlegende (von oben links nach unten rechts): Initiant und Organisator der Smart Energy Party Kurt Lüscher; angeregtes Networking in der ausverkauften Umweltarena Spreitenbach; Michèle Roth und Remo Lütolf ABB; Christian Grasser, Geschäftsführer asut, Frédéric Gastaldo, Swisscom Energy Solutions und Marcel Morf, Alpiq; Peter Grütter asut-Präsident und Markus Friedl Hochschule für Technik Rapperswil; Monika Rühl Direktorin economiesuisse und Benoît Revaz Direktor Bundesamt für Energie

 

Es gehört zu den Markenzeichen des Anlasses, die Referentinnen und Referenten nicht im Voraus bekanntzugeben. Den Anfang machte dieses Jahr eine Frau, die wohl den meisten anwesenden Gästen regelmässig ins Wohnzimmer schaut oder aus einem Computerbildschirm anlächelt, also quasi zur Familie gehört. Die SRF Meteo Moderatorin Sandra Boner, ursprünglich ausgebildete Ergotherapeutin, liess sich über die Schulter schauen und zeigte, woher der Wind weht. Wetterköchin oder Wetterfee: Mit sichtlicher Freude an ihrem Beruf und mit Humor schilderte sie einen typischen Tagesablauf ihrer spannenden Tätigkeit.

Dann ein Themenwechsel der besonderen Art: Die Tessiner Juristin und Diplomatin Carla del Ponte, ursprünglich Bundesanwältin, Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag, Schweizer Botschafterin in Argentinien und zuletzt Mitglied eines Gremiums beim UNO-Kommissariat für Flüchtlinge, schilderte eindrücklich ihre Lebens- und Berufsgeschichte anhand vieler persönlicher Erlebnisse und Begegnungen.

Danach schritt man zu den Buffets mit bayrischen Delikatessen wie Obatzter, Weisswurst und Ofenbrezeln. Sichtlich genossen wurde auch das Dessert, zu welchem die österreichische Spezialität Kaiserschmarrn gereicht wurde.

«Ohne Energie keine Performance – das orchestrale Erfolgsmodell» lautete der Titel des Vortrags, der den Gästen von Christian Gansch, dem bekannten österreichischen Dirigenten und Produzenten, quasi als rhetorisches Dessert aufgetischt wurde. Gansch, vierfacher Grammy-Award-Winner, produzierte Künstler wie Claudio Abbado und den chinesischen Pianisten Lang Lang,  ebenso Orchester wie die Berliner und Wiener Philharmoniker. Er zeigte an vielen praktischen Musikbeispielen, wie ein Orchester funktioniert; Erfahrungen und Lehren, die man gewinnbringend im beruflichen oder persönlichen Alltag anwenden kann.

Ja, und dann wurde es an und neben den Tischen wieder sehr lebhaft: Wie immer war das Networking der zentrale Teil des Abends. In der Arena und in der sogenannten Energy Lounge, früher als Biergarten bekannt, trafen sich Freunde, die sich schon lange nicht mehr gesehen hatten, und Unbekannte, die zu Bekannten wurden. Bis alles durchbesprochen war, wurde es Mitternacht…

Fritz Sutter

Fritz Sutter, den ehemaligen asut-Präsidenten, braucht man nicht wirklich vorzustellen. Es genügt, zu sagen, dass es ohne ihn weder die Smart Energy Party, noch deren grosse Schwester, die ICT Netzworking Party geben würde. Hier sieht man ihn, gut gelaunt und sprühend vor Energie wie immer, an der diesjährigen Smart Energy Party mit Wetterfee Sandra Boner und Nationalrätin Corina Eichenberger FDP AG.