BKW: Gezielte Digitalisierung erhält die Wettbewerbsfähigkeit

Einsatzfelder der Digitalisierung bei der BKW

Der Umbau des Energieversorgungssystems ist begleitet durch sehr tiefe Strompreise. Er zwingt Energie­unternehmen dazu, sich neu zu erfinden. Dazu gehört auch, Prozesse und Strukturen radikal zu vereinfachen und zu standardisieren sowie die Kosten zu senken. Die BKW setzt auf eine gezielte Digitalisierung; sie hilft dabei, das Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten.

Die digitale Transformation hat alle Bereiche der Gesellschaft erfasst. Dies gilt auch für die Energiebranche – und für einen Konzern wie die BKW.

Digitale Technologien helfen ebenso wie die Digitalisierung und Vernetzung von Prozessen, Komplexität zu bewältigen, Effizienz zu steigern und Kosten zu senken. So etwa in der Produktion: Intelligente Systeme minimieren Stillstandzeiten und Ausfallrisiken und optimieren den Ertrag. Grosse Datenmengen können nutzbringend kombiniert und ausgewertet werden. Das spart Kosten z. B. im Monitoring und in der Instandhaltung, durch die Prävention und Früherkennung von Schäden oder durch schlankere Teams vor Ort.

Immer mehr Menschen wollen Solarstrom selbst produzieren und nutzen. In Haushalten wird aber vor allem morgens und abends Strom benötigt. Intelligente Steuerungen erlauben eine optimale Nutzung des überschüssigen Solarstroms: Er kann durch die Anbindung eines Batteriespeichers oder Elektroautos gespeichert, bei Bedarf verbraucht und über Smart Phone oder Tablet gesteuert werden.

Dadurch wird der Kunde vom reinen Konsumenten zum aktiven Marktteilnehmer, der seinen Strom vermehrt auch ins Netz einspeisen will. Das erhöht die Anforderungen an die Netze; Lastflüsse müssen gemessen, die Netzspannung muss überwacht und gesteuert werden. Hier kommen intelligente, digitale und vernetzte Lösungen zum Einsatz.

 

Enerchain: Blockchain-Technologie im Energie-Grosshandel

Im Handel müssen mit der Öffnung der Märkte und der Digitalisierung Entscheide schneller getroffen werden. Marktveränderungen und mögliche Einflüsse von Technologietrends müssen verfolgt, relevante Treiber identifiziert, Prognose-, Optimierungs-, Analyse- und Marktzugangsinstrumente weiterentwickelt und mit zusätzlicher Intelligenz versehen werden. Die BKW hat die Prozesse vom Abschluss eines Geschäfts bis zu seiner Abwicklung weitgehend automatisiert, ebenso wie Prognosen und die Kraftwerksoptimierung. Das Ziel: Das Handelsgeschäft zuverlässig, stabil und effizient abwickeln und dabei den Marktanforderungen gerecht werden.

Zentral ist die Digitalisierung auch für die Entwicklung neuer, digitaler Geschäftsmodelle. Ein Beispiel: Die 2017 von der BKW und dem Startup smart-me gegründete engytec AG misst sämtliche Energieflüsse einer Liegenschaft (Strom, Wärme, Wasser und Gas) und erlaubt beispielsweise eine individuelle Abrechnung für die einzelnen Parteien einer Liegenschaft. Mit der Zunahme der Eigenverbrauchsgemeinschaften bietet sich der engytec AG ein wachsender Markt.

 

 

Die Zusammenarbeit der BKW mit Startups fördert nicht nur die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, sondern auch die eigene digitale Kompetenz. Diese ist grundlegend, um künftige Entwicklungen des Marktes mitzugestalten – und nahe am Kunden zu bleiben. Ihre digitale Schnittstelle zum Kunden baut die BKW aus – und investiert gezielt in die Entwicklung von Dienstleistungen, die den Kundennutzen effektiv erhöhen.

Die BKW nutzt die Veränderungen in ihrem Marktumfeld. Die zunehmende Dezentralisierung verringert die Bedeutung der klassischen Stromproduktion in zentralen Anlagen. Hingegen wächst der Markt für Dienstleistungen im Bereich Infrastrukturen für Private, Wirtschaft und die öffentliche Hand. Gebäude werden intelligenter Teil des Energieversorgungssystems – Beratung und kompetente Dienstleister sind gefragt. Europaweit besteht in den kommenden Jahren ein erheblicher Investitionsbedarf in Versorgungsinfrastrukturen. Ein attraktiver Markt für die BKW: Sie baut auf ihre bestehenden Kompetenzen im Engineering und Netzdienstleistungs­geschäft und entwickelt diese weiter. Dank ihrer Vorwärtsstrategie mit gezielten Akquisitionen kann sie auf ein starkes, interdisziplinäres und internationales Netzwerk in der D-A-CH-Region setzen.  

Aber erst integrierte Geschäftsmodelle generieren wertsteigernde Leistungen. Hier spielen digitale Schnittstellen eine zentrale Rolle: Durch sie wird die Kommunikation produktiver, die Kundenansprache nachhaltiger und gezielter. Digitale und vernetzte Lösungen fördern effiziente Geschäftsprozesse und sichern die Compliance über die Grenzen der einzelnen Unternehmen der BKW Gruppe hinweg. Sie machen aus einer Gruppe erst ein Unternehmen.

Die Digitalisierung greift tief in Unternehmensprozesse ein; ob ihre Chancen ausgeschöpft werden können, hängt auch von der Bereitschaft der Mitarbeitenden ab, den Wandel selbst voranzutreiben. Diese Bereitschaft zu fördern, das ist – auch – Aufgabe der Führung. Die Führung der BKW hat sich mit ihren Mitarbeitenden auf den Weg gemacht – in einer digitalisierten Welt voller realer Herausforderungen.

 

Die BKW Gruppe  - Wo die Energie zuhause ist


International tätiges Infra­struktur- und Dienst­leistungsunternehmen mit Sitz in Bern. Seine 6500 Mit­arbeitenden sind in den Bereichen Energie, Netze und Dienstleistungen tätig.

 

 

Manuela Schmundt Wyss

Manuela Schmundt Wyss ist persönliche Mitarbeiterin von BKW CEO Suzanne Thoma.