Zürich, die Spin-off-Schmiede

Immer mehr Spin-offs im ICT-Bereich: ETH-Spin-offs nach Bereich und Gründungsjahr (Quelle: ETH Zürich)

 

(cdh) – Hochschulen und Universitäten tragen mit der gezielten Unterstützung von Spin-offs und Start-ups wesentlich zum gelungenen Wissenstransfer von der Forschung in die Wirtschaft bei und fördern so die Innovation. Eine Analyse der Universität St. Gallen zeigt zudem, dass ETH-Spin-offs verglichen mit anderen Schweizer Start-ups eine überdurchschnittlich hohe Erfolgsquote aufweisen: Sie generieren deutlich mehr Arbeitsplätze als der Durchschnitt der Schweizer Start-ups und werden auch häufiger übernommen.

Die ETH Zürich fördert Firmengründungen ihrer Forschenden gezielt. Seit 1973 sind 429 Spin-offs entstanden. Allein im letzten Jahr waren es 30 – so viele wie noch nie. Die Spin-off-Studie der Universität St. Gallen untersucht die Leistungsfähigkeit und den wirtschaftlichen Mehrwert dieser Firmen und zeigt, dass diese die Schweizer Wirtschaft und ihre Innovationskraft wesentlich stärken. 95 Prozent davon bleiben in der Schweiz, die meisten davon in Zürich. Im Schnitt generiert eine ETH-Firma mehr als 30 Arbeitsplätze, was den Durchschnittswert der Schweizer Start-ups laut der ETH um mehr als das Doppelte übersteigt. Und die Zahl ist im Wachsen begriffen: 2008 generierte ein ETH-Spin-off im Schnitt rund 7 Stellen.

Unter den Branchen zeigen sich bedeutende Unterschiede. Spitzenreiter bei der Anzahl generierter Stellen sind Firmen im Bereich «Electrical Engineering & Electronics», die mit über 2000 Vollzeitäquivalenten zu Buche schlagen. Auch die Anzahl der Patente pro Firma – ein Indikator für Innovationskraft – ist im Elektronikbereich am höchsten.

Die untersuchte Gruppe von gut einem Drittel der ETH-Firmen erwirtschaftete 2017 einen Jahresumsatz von 900 Millionen Franken. Ihr gesamter Unternehmenswert belief sich auf fast 5 Milliarden Franken. Hochgerechnet auf alle ETH-Spin-offs, dürfte dieser Wert laut der Medienmitteilung bei gegen 10 Milliarden Franken liegen. Der «Money Multiple» genannte Investitionsertrag lag im Durchschnitt bei 3,6, womit sie auch eine attraktive Anlageoption darstellen. ETH-Spin-offs werden ausserdem häufiger verkauft oder übernommen als andere Schweizer Start-ups. Rund 10 Prozent aller Spin-offs hatten zum Zeitpunkt der Untersuchung einen sogenannten Exit hinter sich, die meisten durch eine Übernahme. Weiter schafften es 93 Prozent von ihnen, die Fünfjahresmarke, an der viele andere Start-ups scheitern, erfolgreich zu überschreiten.

Die Spin-off-Studie kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

 

Die zwei Schweizer Start-up-Hubs

Dank ETHZ und EPFL sind die Kantone Zürich und Waadt die eigentlichen Start-up-Hotspots der Schweiz. Jedes zweite Unternehmen der Top 100 Swiss Start-ups hat seinen Sitz in Zürich, jedes vierte in der Waadt.

An der ETH Zürich stellt die Transferstelle ETH Transfer Jungunternehmern in der Gründungsphase Förderinstrumente zur Verfügung.

Auch die ETH Lausanne (EPFL) engagiert sich erfolgreich für die Entwicklung und Förderung von Start-ups und hat eine bemerkenswerte Liste von Spin-off-Unternehmen vorzuweisen. Im Innovationspark auf dem Campus der Hochschule in Lausanne sowie beim Campus Biotech in Genf arbeiten zurzeit rund 150 Spin-offs und Start-up-Unternehmen.