Der Lösungsorientierte: Mit Internettechnologien verbandelt

 

(Foto: T-Systems)


Von Rico Schmidt

Ich bin 26 Jahre jung, gebürtiger Berner und seit gut 2 Jahren bei der T-Systems am Standort in Zollikofen tätig. Nach Abschluss meines Wirtschaftsingenieur- und Innovationsstudiums an der Hochschule Luzern bin ich als Trainee in meine berufliche Karriere gestartet und konnte dadurch viel Neues lernen und meinen Weg in die IT finden. Mittlerweile arbeite ich als Digital Solutions Engineer für den Portfolio-Bereich «Digital Solutions» bei der T-Systems in der Schweiz. Noch als Trainee wurde mir die Verantwortung für die Konzeption und Implementation einer «Smart Spaces»-Lösung in den neuen Räumlichkeiten der T-Systems übertragen.

Beim Berufsbild eines Digital Solutions Engineers dreht sich alles darum, kundenorientiert digitale Ideen und Lösungen zu entwickeln, zu konzipieren und umzusetzen.  Dabei fungiert man unter anderem als Schnittstelle zwischen den Fachbereichen, dem Kunden und der «Delivery», um Anforderungen wunschgemäss umzusetzen. Man übernimmt die fachliche Steuerung, insbesondere Konzeption und Analyse von Kundenprojekten. Digitale Lösungen sind sehr vielfältig. In einem Satz zusammengefasst, handelt es sich dabei um Lösungen, welche sich aus Technologien wie beispielsweise Cloud-Computing, Internet der Dinge oder Künstliche Intelligenz zusammensetzen und damit Lösungen für Problemstellungen und Anforderungen aus unserem täglichen Leben bieten. Ein solches Projekt, welches ich noch während meiner Trainee-Zeit bei T-Systems umsetzen durfte, ist die Lösung «Smart Spaces».

Neue Arbeitswelten erfordern neue Workplace-Lösungen

Im Kontext der Digitalisierung, welche durch die Entwicklungen der vergangenen (fast) 18 Monate weiter verstärkt wurde, verändert sich auch die Art und Weise, wie wir arbeiten. Konzepte wie Arbeitszeit, Arbeitsplatz und Arbeitsorganisation wurden aufgrund von verschiedenen Faktoren weiterentwickelt und neuen Gegebenheiten angepasst. Unter «New Work» bzw. bei uns «We.Work.New» stellen sich Unternehmen diesen Herausforderungen. Dazu gehören neue, flexible Arbeitszeitmodelle, dezentrales Arbeiten, eigentlich allgemein ein Umdenken, wie Arbeit und die Arbeitswelt zukünftig gesehen und angegangen werden.

Im Zuge der Eröffnung des neuen T-Systems-Standorts in Zürich Glattpark (Opfikon) bot sich die Möglichkeit, die neue moderne Bürofläche im Ambassador House optimal zu nutzen und eine Smart-Spaces-Lösung einzubinden. Kurz ein Exkurs: Ein Smart Space bildet ein vernetztes Ökosystem, in dem Mensch und Maschinen miteinander interagieren. Ein intelligentes Gebäudemanagement, das auf im Haus angebrachte Sensoren zurückgreift, legt den Grundstein dafür.

So haben wir rund 100 Sensoren verschiedener Typen verbaut und das Smart Spaces Framework mit Hardware, Cloud-Plattform und Connectivity aufgesetzt. Somit wird das gesamte Büro auf einen «digitalen Zwilling» gespiegelt, der das Gebäude digital abbildet. Quasi als Sinnesorgan liefern die Sensoren die Rohdaten für das digitale Flächenmanagement oder auch die Zahl der sich im Raum befindlichen Personen. Gemessen werden neben den Arbeitsplätzen auch die Meetingräume oder die Belegung der «ThinkBoxen». Es können zudem Daten wie Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit oder Energieverbrauch erhoben werden. So hat man in Echtzeit die Möglichkeit, den Zustand der Bürofläche sowie die Belegung der Räumlichkeiten einzusehen und dadurch deren Nutzung effizienter zu gestalten. Unter anderem lassen sich so auch Aussagen für bestimmte Präferenzen identifizieren und Überbuchungen effizient lösen. Das gesamte Raumpotential wird effizient genutzt und der Run auf einen Sitzplatz reguliert. Bereits bevor man ins Büro geht, kann geprüft werden, welche Arbeitsplätze noch frei sind, und gegebenenfalls vorab der gewünschte gebucht werden. Zudem erhält auch das Facility Management spannende Erkenntnisse, wie die Flächen genutzt werden und wo Optimierungs- oder Einsparpotenzial besteht.

Meine «Kompetenz» als Digital Native

Zum Zeitpunkt meines noch recht «frischen» Traineeships war es äusserst spannend, ein Projekt wie dieses auf die Beine zu stellen und aktiv mitzugestalten. Ich glaube, sogenannte «Digital Natives», zu denen ich gehöre, sind mit Internettechnologien derart verbandelt, dass für sie ein Leben ohne diese gar nicht mehr wirklich vorstellbar ist. Mir wurde diese Einstellung vor allem in der Realisation des Smart-Spaces-Projekt deutlich. Während man von den einen Zuspruch für die praktischen und positiven Aspekte der Lösung bekam, hatten andere zunächst Mühe, warum es diese Lösung überhaupt braucht. Teilweise vertraten sie sogar die Ansicht, dass es zur Überwachung der Mitarbeitenden diene. Die vereinzelten kritischen Stimmen konnten aber schnell widerlegt werden, da keine personenbezogenen Daten oder Daten über Arbeitszeit bzw. -leistung der Mitarbeiter erhoben werden, denn diese sind alle anonymisiert und können nicht rückverfolgt werden.

Ich bin überzeugt – obwohl auch ich bei einigen Entwicklungen Respekt davor habe, wohin diese führen könnten – dass die Möglichkeiten der Digitalisierung ein unvorstellbares Potenzial bergen. Ein Potenzial in dem Sinne, dass Technologie dazu beitragen kann, Herausforderungen, die uns in unserem Alltag, in unserer Gesellschaft, in unserer Umwelt begegnen, effizient zu lösen. Deshalb sehe ich Digitalisierung als eine grosse Chance, die zum Tragen kommt, um mit mehrwertbringenden Lösungen unsere Zukunft mitzugestalten und zu verbessern.

Rico Schmidt

Rico Schmidt ist Digital Solutions Engineer bei der T-Systems in der Schweiz.