Was der Intelligenz zugrunde liegt

 

(cdh) – Im Internet der Dinge werden Gegenstände mit elektronischer Intelligenz ausgestattet. IoT-fähige Geräte erfassen, verarbeiten und übertragen Daten, die sie aus ihrer unmittelbaren Umgebung beziehen. Folglich müssen sie erstens fähig sein, Daten zu registrieren. Und zweitens, mit einer eindeutigen Identität (Adresse) drahtlos oder drahtgebunden, ans Internet angeschlossen werden können. Zumindest wenn die gesammelten Daten in der Cloud gespeichert und analysiert werden sollen.

Hier eine kleine Übersicht über die verschieden Arten von Chips, die im IoT zum Einsatz kommen:

  • Passive RFID-Chips (Radio Frequency Identification), z. B. als Aufkleber zum Diebstahlschutz in Geschäften, im Skiabonnement oder Reisepass integriert oder zur Identifizierung von Paketen. Sie bestehen aus einem Aufkleber, in dem sich eine Antenne als Kopplungselement und eine Codierung verbirgt. Sendet ein RFID-Lesegerät ein entsprechendes Funksignal, «antwortet» der RFID-Chip innerhalb eines begrenzten Radius.
  • RFID-Chips mit Speicherfunktion und mehr Reichweite können nicht nur ihre eigene Kennung, sondern auch Daten (z. B. Messdaten von Temperatur, Druck oder Feuchtigkeit in ihrer unmittelbaren Umgebung) übermitteln.
  • IoT-Platinen mit USB- oder WLAN-Module kommen zum Einsatz, wenn Geräte vor Ort mehr Daten als nur einfache Sensorinformationen speichern und, übers Internet, auch über weite Strecken hinweg übertragen können sollen.
  • IoT-Platinen mit Mobilfunkanbindung schliesslich sind die Brücke zu noch intelligenteren Prozessen (z. B. in der Logistik oder der autonomen Mobilität). Denn durch die mobile Anbindung werden die vernetzten Produkte frei beweglich und können von jedem denkbaren Ort aus Daten übertragen.

Mit IoT können Dinge plötzlich eine Menge. Beispielsweise werden sie eingesetzt:

  • Als Türschlüssel mit eingebautem RFID-Chip und die passenden Lesegeräte
  • In Zutrittskontrollen jeglicher Art
  • Für die Paket- und somit Warenverfolgung über das Internet
  • Als IC-Chips (integrierte Schaltungen oder, auf Englisch, Integrated Circuits) in Verbrauchsmaterialien wie Druckerpatronen (Füllstandskontrolle)
  • Als automatische Bestell-Buttons an Geräten
  • In Anwendungen zur Umweltbeobachtung (beispielsweise der Luftqualität)
  • Für Smart City-Anwendungen jeglicher Art
  • Zur Überwachung komplexer mechanischer Geräte und deren Optimierung
  • In der Medizintechik, z. B. als Wearables oder mobile Blutdruckmessgeräte
  • In Netzwerk-Kameras (IP-Kameras) zur Objektüberwachung
  • In der sich selbst organisierenden Produktionsumgebung einer Smart Factory

Das Liefern, Sammeln und Übertragen von Daten allein macht die Dinge zwar intelligenter als sie es zuvor waren. Gleichzeitig aber noch nicht wirklich intelligent. Das werden sie erst in Kombination mit der Künstlichen Intelligenz. Denn erst wenn zu den Echtzeit-Analysen, die IoT-Geräte durchführen können, auch die Post-Event-Analysen kommen, zu der die KI fähig ist, erst dann also, wenn in den gespeicherten Daten Muster erkannt und daraus Schlüsse gezogen und Erkenntnisse abgeleitet werden, wird es wirklich intelligent. Und das geschieht, seit die Kosten für KI signifikant gesunken sind und die Anwendungsreife zunimmt, immer häufiger. Darum geht es in den nächsten Seiten.

Christine D'Anna-Huber

Die Publizistin Christine D'Anna-Huber (cdh) ist Redaktionsleiterin des asut-Bulletins und Inhaberin des Textbüros cdh, Wissenschaft im Text.