KI wozu? Die Liste ist lang...

(cdh) – KI-​Anwendungen gibt es heute in so unterschiedlichen Forschungsgebieten wie Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Robotik, Gesundheit, Fertigung, Klima, Umwelt, Energie, Mobilität, Architektur, Bauwesen, Design, Gesellschaft, Recht oder Sicherheitspolitik.

Auch im Alltag ist KI schon angekommen. Ein paar interessante Beispiele:

Wettervorhersage: Der Frosch hat ausgedient. Dasselbe gilt teilweise auch schon für komplexe physikalische Modellierungen und aufwendige statistische Berechnungen. KI-Verfahren können aus meteorologischen Daten sowie Daten von Ökosystemen präzise Wettervorhersagen liefern oder meteorologische Extremereignisse vorhersagen. Das ist für Behörden, Gesellschaft sowie für viele Wirtschaftszweige von grosser Bedeutung.

Medizin: Für medizinische Anwendungen trainierte KI-Modelle können Ärtzinnen und Ärzte bei der Diagnose unterstützen. Beispielsweise indem sie auf schwarz-weissen Ultraschallaufnahmen Krebsknötchen zuverlässiger erkennen als das menschliche Auge. Sieben der zehn grössten Kantons- und Unispitäler in der Schweiz setzen laut dem «Tagblatt» schon heute standardmässig KI ein.

Biologie: Dass die Impfstoffe gegen Covid in Rekordzeit entwickelt werden konnten, hat ebenfalls viel mit KI zu tun. Weil sie es ermöglicht, die dreidimensionalen Strukturen hochkomplexer Zielproteine, die bisher mit grosser Genauigkeit vorherzusagen. Bisher geschah dies in einem langwierigen und mühsamen experimentellen Prozess.

Mobilität: Dank KI wird autofahren sicherer und komfortabler. KI-gestützte Fahrasisstenzsysteme halten die Spur, parken ein, messen Distanzen oder leiten bei Bedarf die Notbremsung ein. Und am Steuer einschlafen kommt bei ihnen garantiert nicht vor. Bereits sind die meisten Neuwagen mit solchen elektronischen Schutzengeln ausgestattet.

Energie: Moderne Smartphones ziehen Schlüsse aus dem Userverhalten. Und wissen dann, zu welchen Tageszeiten sie nicht benutzte Apps schliessen oder das Display dimmen können, um den Akku zu schonen.

Musik: Musikerkennungs-Apps gibt es schon eine ganze Weile. Unlängst hat nun Computer mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) die «Unvollendete» von Ludwig van Beethoven zu Ende komponiert. Aus zahlreichen Sinfonien, Klaviersonaten und Streichquartetten erlernte die KI die einzigartige Handschrift des Komponisten, dessen Genie ja eben gerade ausmachte, dass er sich nicht immer an die Regeln hielt. Und errechnete dann mögliche Variatonen dazu, wie die 10. Sinfonie hätte weitergehen können. Am 9. Oktober 2021, fast 195 Jahre nach Beethovens Tod wurde dessen letzte Sinfonie in Bonn uraufgeführt.

Sprache: Maschinelle Übersetzungssysteme wie DeepL werden laufend besser. Denn je länger sie das Übersetzen trainieren und aus ihren Fehlern lernen, desto präziser finden sie in der Folge die genau richtige Wendung. Das hilft nicht zuletzt dabei, Sprachbarrieren abzubauen. Zum Beispiel indem Spracherkennungs- und Übersetzungsalgorithmen die Untertitel in Social-Media-Posts oder Youtube-Videos automatisiert in (fast) jede beliebige Sprache übertragen.

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KI boomt in der Schweiz

(cdh) – Zahlen lügen nicht: Die Studierendenzahlen der ETH zeigen den steigenden Stellenwert der KI: Besuchten 2012/13 erst einige hundert Studierende eine Lehrveranstaltung in maschinellem Lernen und KI-​Methoden, so sind es nun gegen viertausend. «Introduction to Machine Learning» ist gar die meistbesuchte Vorlesung. In jedem ETH-​Departement gibt es Studierende, die Kurse in KI belegen.

Seit 2017 begegnet die ETH dieser Nachfrage mit einem zusätzlichen Master in Data Science und einer DAS in Data Science in Datenwissenschaften.

Um dieser Tendenz Rechnung zu tragen, hat die ETH im Oktober 2020 das ETH AI Center eröffnet: Es versteht sich als Wegbereiter für vertrauenswürdige, breit zugängliche KI-​Systeme zum Nutzen der Gesellschaft und vernetzt ETH-​​Forschende aus Theorie und Methoden der KI mit ETH-​​Forschenden, die KI für ihr Fachgebiet entwickeln oder deren Auswirkungen untersuchen.

Das ETH AI Center wird sich mit den besten KI-​Forschungseinrichtungen in Europa und darüber hinaus zusammenschliessen, um den Fortschritt zu beschleunigen, Startups und Kooperationen in der Industrie zu unterstützen und die nächste Generation von KI-​ForscherInnen, Führungskräften und UnternehmerInnen zu fördern. Es ist Teil des europäischen KI-​Netzwerkes ELLIS und eine Plattform des Dialogs zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

(Quelle: ETHZ)