Gemeinsam gegen das Wettrüsten im Cyberraum
Rund um die Welt wird im digitalen Raum aufgerüstet. Auf dieser interaktiven Weltkarte verzeichnet DigitalWatch die offensive Cyberschlagkraft verschiedener Staaten. Gemeint ist damit ihre Fähigkeit, das Internet in ein Schlachtfeld zu verwandeln und in anderen Ländern die Steuerungssysteme kritischer Infrastrukturen wie der Strom- oder der Wasserversorgung lahmzulegen, mithilfe von implantierten Viren und anderer Schadsoftware Nachrichtensender oder Krankenhäuser zu hacken und selbst in hochgesicherte Regierungsnetze einzudringen. Cyber-Terrorismus, Cyber-Sabotage, Cyber-Spionage, Cyber-Infiltrierung zur gezielten Verbreitung von Falschinformation und Propaganda – die Liste ist lang und bedrohlich. «Die Kombination aus der gestiegenen Abhängigkeit von funktionierenden IKT und der intensivierten Bedrohungslage führt dazu, dass die sich daraus ergebenden Risiken – welche als Cyber-Risiken bezeichnet werden – bei der Entwicklung der digitalen Gesellschaft zwingend beachtet werden müssen», heisst es in einer Mitteilung des Bundes zur Nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken 2018-2022 (NCS). Ganz ähnlich tönte UN-Generalsekretär António Guterres an der diesjährigen Sicherheitskonferenz in München: «Es ist höchste Zeit für Regeln.»
Eine zwischenstaatliche Vereinbarung darüber, was im Cyberraum erlaubt sein soll und was nicht, ist bisher allerdings nicht zustande gekommen. Vor kurzem haben mehr als 40 Hightech-Konzerne eine Art «digitale Genfer Konvention» veröffentlicht. In diesem Cybersecurity Tech Accord verpflichten sie sich, keinem Staat bei einer Cyberattacke gegen «unschuldige Zivilisten oder Firmen, woher auch immer» zu helfen.
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