Werner Widmer (alias Blues Max), Christa Rigozzi, Kurt Lüscher, Monika Matschnig und Kurt Pelda (Spreitenbach, 24. Oktober 2019).
Von Christine D'Anna-Huber
Und wieder vibrierte die Umweltarena in Spreitenbach nur so vor Energie: Der Energie, die sich in geballter Form manifestiert, wenn über 1000 Gäste aus Wirtschaft, genauer, aus der Energie- und Bautechnik sowie der ICT, mit Vertretern von Wissenschaft, Verbänden, Behörden und Parlament zur alljährlichen Smart Energie Party zusammentreffen – und zwar alle mit dem offensichtlichsten Vergnügen daran, alte Netzwerke zu pflegen und neue Bekanntschaften hineinzuverknüpfen.
Um die Energiebranche an und für sich ging es an der Smart Energy Party allerdings nur am Rande. Zwar wies der wie immer gut gelaunte Gastgeber Kurt Lüscher am Anfang des Abends darauf hin, dass der Energiesektor, um für die Zukunft gerüstet zu sein, mit anderen Wirtschaftssektoren enger zusammenrücken müsse. Doch zusammengerückt wurden im weiteren Verlauf des Abends hauptsächlich Stühle: Sei es, um das sehr unterhaltsame Bühnenprogramm besser verfolgen zu können, sei es, um weiteren Gesprächspartnern einen Platz am Tisch einzuräumen. Doch wenn die Energiewende gelingen und die Digitalisierung gemeistert werden soll, dann sind auch solche auf der zwischenmenschlichen Ebene solide verankerte Netzwerke zwischen den Mitgliedern unterschiedlicher Wirtschaftsbranchen und gesellschaftlicher Institutionen nicht zu unterschätzen. Und aufgebaut werden sie am nachhaltigsten, wenn die Laune gut, der Geist unterhalten und auch der Magen nicht vernachlässigt ist.
Und dafür war an diesem Abend gesorgt: Christa Rigozzi führte mit Tessiner Charme durch das Programm, das, nicht nur in kulinarischer Hinsicht mit verschiedenen Leckerbissen aufwartete: So gab die österreichische Psychologin Monika Matschnig ein nicht ganz zufällig mit vielen Gesten untermaltes Referat darüber, wie es mit der richtig eingesetzten Körpersprache gelingen kann, kompetenter aufzutreten und zu wirken. Investigativjournalist und Kriegsberichterstatter Kurt Pelda entführte das Publikum in Konfliktgebiete und legte glaubhaft dar, dass es ihm bei seinen halsbrecherischen Missionen dabei nicht darum gehe, sich selber zu profilieren, sondern denen das Wort zu verleihen, die sonst nicht gehört werden.
Leichtere Kost schliesslich kredenzte, nach Marronisuppe und Polenta, das Blues Max Trio. Mit schmissigen Melodien und mit Frontmann Werner Widmers trockenem Humor klang die 7. Smart Energy Party aus – die nächste ist, für den 29. Oktober 2020 bereits terminiert.