Von Peter Grütter
Es tut sich etwas im Cyberspace. Das aktuellste Schlagwort ist das Metaversum. Gemeint ist ein virtueller Raum mit beinahe uneingeschränktem Gestaltungspotenzial, den wir in den kommenden Jahren bauen werden – eine Art digitaler Zwilling der physischen Welt. In diesem Paralleluniversum, in dem Raum, Zeit und Schwerkraft keine Schranken mehr darstellen, werden längst nicht nur Gamer und ihre Avatare ihr Paradies finden. Das Metaversum ist weit mehr: Ein digitales Reissbrett, das es Unternehmen ermöglichen wird, nach Lust und Laune innovative Lösungen zu entwickeln und zu experimentieren. Zum Beispiel wie Kommunikationstechnologien uns dabei helfen können, die drohende Erderwärmung in den Griff zu bekommen, das Bevölkerungswachstum aufzufangen, die Ozeane und den Weltraum nachhaltig zu erschliessen.
Noch sehen viele im Metaverse nur einen weiteren Hype. Doch verschiedene seiner Kernelemente sind schon heute Wirklichkeit. So etwa die auf der Blockchain basierenden Non-Fungible Tokens (NFTs) als Kontrollrechte fälschungssicherer digitaler Assets im Cyberspace. Oder, mit dem digitale Yüan, das Potenzial einer staatlich gestützten Kryptowährung. Augmented-Reality-Brillen, die unsere Umgebung um eine digitale Intelligenzschicht erweitern, und unsere Analysefähigkeiten und Handlungsmöglichkeiten durch zusätzliche und von überall her abrufbare Expertise ergänzen. Virtual-Reality-Handschuhe, die digitale Welten greifbar und erlebbar machen. Wearables und vernetzte Implantate, die unser körperliches Leistungsvermögen potenzieren.
Ist das Metaverse weitgehend noch eine Baustelle, so hat die Verschmelzung von digitalen Daten und Alltag in anderen Bereichen bereits revolutionäre Anwendungen hervorgebracht. Insbesondere in der Medizin, wo sogenannte «Insideables», wie sensorbestückte Pillen, immer genauere körperliche Leistungskennzahlen erheben und die medizinische Diagnostik dank künstlicher Intelligenz und Maschinenlernen enorme Fortschritte macht.
Die modernen Kommunikationstechnologien sind das Fundament, auf dem fast alle anstehenden Aufgaben und Probleme erkannt, verstanden und gelöst werden können. Die Infrastruktur auf der sich die wachsenden Anwendungen und Dienste tummeln, wird zurzeit weltweit erweitert, erneuert und modernisiert. Glasfaserbasierte Breitbandnetze werden ausgebaut, die Mobilfunknetze werden mit 5G aufgerüstet und neue Rechenzentren werden gebaut, denn die Cloud – das geht häufig vergessen– findet ja nicht in den Wolken statt, sondern im Rechenzentrum. Auch für die Schweiz ist ein wettbewerbsfähiger Datacenter-Markt wichtig und der Ausbau einer leistungsfähigen Basisinfrastrukturen für die Digitalisierung zentral. Denn ohne sie kann es keine florierende Wirtschaft, keine Smart Citys geben, keine personalisierte Medizin und keine Energiewende.
asut wird sich deshalb weiterhin dezidiert dafür einsetzen, dass die Kommunikationsinfrastruktur und -dienste in der Schweiz mit den neuen Bedürfnissen Schritt halten können.