Gut gelaunt: Gastgeberin Vania Kohli mit der Astrophysikerin Kathrin Altwegg (Fotos: Markus Senn)
2021 hatte Corona einen Strich durch die Rechnung gezogen. Doch nun konnte Ende Januar im Berner Kursaal wieder eine rauschende ICT-Networkingparty steigen. Die Organisatorin und Gastgeberin Vania Kohli, über die 19. Ausgabe des inzwischen unumgänglichen Anlasses der Schweizer ICT-Szene, die ohne die Pandemie bereits die 20. gewesen wäre.
asut: Wie war die Party?
Vania Kohli: Grossartig. Für mich war es die bisher beste Networking Party überhaupt. Es gab viele Veränderungen, und sie kamen, glaube ich, gut an. Aber vor allem haben die Gäste sich gefreut, endlich wieder mit anderen zusammenkommen zu können.
Auf die Veränderungen kommen wir noch zu sprechen. Aber zuerst einmal: Wie viele Leute kamen?
Anstelle der üblichen 1400 diesmal etwa 600. Die hatten dafür mehr Platz.
Und wussten sie noch, wie man Feste feiert?
Oh ja! Noch nie haben mir nach einem Anlass so viele Leute gedankt. Die meisten erklärten, sie seien überglücklich gewesen, endlich wieder einmal persönliche Kontakte pflegen zu können. Und mit anderen – ohne Bildschirm dazwischen – anzustossen!
Beinahe hätte Omikron auch diesmal das Fest gestört.
Beinahe. Es hatte ja, via Medien, sogar den Ruf danach gegeben, den – bewilligten – Anlass abzusagen. Ich entschloss mich dann aber, dem Druck zu widerstehen und die ICT-Networkingparty erst recht durchzuführen. Unter streng kontrollierten 2G+-Bedingungen, versteht sich. Die Eintrittskontrolle passierte nur, wer geimpft oder genesen war oder einen Test vorlegen konnte.
Das Motto des Abends war «Sternstunden». Welcher Stern hat für sie am stärksten geleuchtet?
Es war eine ganze Kette von leuchtenden Gestirnen: Angefangen hat es mit dem inhaltlich hervorragenden Grusswort von asut-Präsident Peter Grütter darüber, wie die Netzwerktechnologien Gesellschaften durchrütteln und weiterbringen können. Es folgten die herrlich witzigen Überlegungen der Stand-up Comedian Hazel Brugger zu Veränderungen aller Art. Köstlich war auch der Physiker und Komiker Vince Ebert, der über Prioritäten sprach und darüber, wie völlig unnötig wir uns immer wieder viel Sorgen um nichts machen. Und schliesslich die unübertreffliche Kathrin Altwegg, die sich als Astrophysikerin mit Sternen natürlich gut auskennt. Klug und trocken wie immer, und wie immer so, dass man als Zuhörerin am Ende das Gefühl hat, komplizierteste Zusammenhänge problemlos durchschaut zu haben. So legte sie anhand einer Formel dar, welch ungeheures Glück es statistisch gesehen brauchte, dass es unsere Erde überhaupt gibt, und wir deshalb etwa besser zu ihr aufpassen sollten. Und dass zwar die Wahrscheinlichkeit gross ist, dass irgendwo in der Galaxie ein vergleichbarer Planet existiert – aber so weit weg, dass wir, selbst wenn Swisscom sich grösste Mühe geben würde, nie und nimmer zusammen kommunizieren könnten.
Zu essen gab es auch etwas?
Aber sicher: Brasato mit Polenta und Parmigiana. Und eine grosse Neuerung: Der Gang zum Buffet fiel weg und das Essen wurde in Schüsseln an die Tische serviert – zum Selberschöpfen. Das hatte den doppelten Vorteil, dass jede der Tischgesellschaften die gleiche Quantität erhielten – bei der bisherigen heissen Schlacht am Buffet war ab und zu nämlich eine Tendenz zum Hamstern beobachtet worden. Und weil wir keine Buffets aufbauen mussten, hatten die Gäste bei Apéro und "Postéro" an der Bierbar viel mehr Platz zum Zirkulieren. Beste Networking-Konditionen also – und sie wurden auch rege benutzt!
Die nächste Ausgabe der ICT-Networkingparty wird die zwanzigste sein – ein Jubiläum!
Richtig. Die 20. Ausgabe und die 10., die ich organisiere. Stattfinden wird sie am 26. Januar 2023. Und hoffentlich ganz ohne Masken.
Und die 21. – werden Sie die auch noch organisieren?
Mit grösstem Vergnügen. Mein Vorgänger Fritz Sutter hörte mit 70 auf. Da bleiben mir also noch ein paar Jahre.
Fotos (von oben links nach unten rechts): asut-Präsident Peter Grütter; Schweizer Comedy-Grösse Hazel Brugger; Vince Ebert, Physiker und Komiker; die Astrophysikerin Prof. Kathrin Altwegg (Fotos: Markus Senn).