Seit zehn Jahren ein Erfolgsrezept: Die Smart Energy Party in der festlich vollbesetzten Umwelt-Arena in Spreitenbach (Fotos: Markus Senn)
Am 27. Oktober fand die Smart Energy Party statt – in der wie immer bis zum letzten Platz ausverkauften Umweltarena in Spreitenbach. Im Interview erklärt ihr Gründer Kurt Lüscher, warum er jetzt den Stab abgibt. Und Katharina Müller, auch sie seit vielen Jahren dabei, verrät, dass sie dem grossen Netzwerkanlass der Energiebranche erhalten bleibt.
Wie doch die Zeit vergeht! Die diesjährige war bereits die zehnte Ausgabe der Smart Energy Party.
Kurt Lüscher: Wenn wir ganz ehrlich sind, war es eigentlich die neunte – im Jahr 2020 fiel sie wegen Corona aus. Aber weil die diesjährige Ausgabe für mich der grosse Abschluss war, lag es auf der Hand, das zusammen mit dem 10-jährigen Jubiläum gebührend zu feiern.
Warum übergeben Sie den Stab? Und wem?
Kurt Lüscher: Ich habe in meiner beruflichen Karriere noch nie etwas länger als 10 Jahre gemacht. Das ist eine gute Zeitspanne. Jetzt freue ich mich auf neue Projekte. Aus dem Operativen werde ich mich weitgehend zurückziehen und mich, beispielsweise als Coach und Verwaltungsrat, noch intensiver der Startup-Szene widmen. Das Ruder übernimmt nun der Fachverband Electrosuisse. Das bringt einerseits frischen Wind. Andererseits ist, da Katharina Müller der Smart Energy Party erhalten bleibt, auch für die Kontinuität gesorgt: Die eigentliche Organisationsarbeit hat ja immer sie geleistet.
Katharina Müller: Ich werde sozusagen als alter Hase mitgeliefert. Und bin überglücklich, dass es weitergeht, denn der Anlass ist mir im Lauf der Jahre sehr ans Herz gewachsen. Ich freue mich auf die professionelle Unterstützung, die ich erhalten werde, und darauf, mich mehr auf Programmierung und Netzwerkpflege zu konzentrieren. Und Kurt ist ja weiterhin im Organisationskomitee und wird im Bedarfsfall Sorgentelefon spielen.
Wird das Event im selben Sinn und Geist weitergehen, oder stehen Neuerungen an?
Kurt Lüscher: Ich könnte mir vorstellen, dass Markus Burger, der Geschäftsführer von Electrosuisse, zuerst einmal einfach die nächste Edition gut über die Bühne bringen will. Aber der Event hat im Veranstaltungsportfolio von Electrosuisse, das bisher von Fachveranstaltungen dominiert wird, als Netzwerkanlass sicher ein grosses und ausbaufähiges Potenzial.
Stab-, bzw. Glockenübergabe (von links nach rechts): Der neue Smart-Energy-Patron Markus Burger, Electrosuisse; Katharina Müller, weiterhin mit Elan und Begeisterung dabei; und Kurt Lüscher, scheidender Patron, weiterhin mit beratender Funktion
Die Smart Energy Party wurde lanciert, um die Energie-, die Gebäudetechnik- und die ICT-Branchen zusammenzubringen. Ist es ihr gelungen?
Kurt Lüscher: Ich war und bin immer noch davon überzeugt, dass dieser Integrations- und Gesamtsystemgedanke wichtig ist: Das Thema Energie geht uns alle an. Und ich denke schon, dass wir hier einen Beitrag leisten konnten. Das zeigt sich bereits an unserer immer diversifizierteren Gästeliste: EVU sind dort längst nicht mehr in der Überzahl. Und ich wüsste von einigen Geschäftsideen zu erzählen, die ihren Anfang an einer Smart Energy Party nahmen und in einem gemeinsamen Projekt oder gar einer Firmengründung gipfelten.
War die mögliche Energiemangellage im Winter ein Thema?
Kurt Lüscher: Sicher wurde an den Tischen viel darüber geredet – vielleicht aber auch nicht und auch das wäre richtig: Die Smart Energy Party will in erster Linie genau das sein – eine Party, an der man sich vergnügt und sich geschäftlich näherkommt.
Katharina Müller: Eine der möglichen Pisten für die Zukunft wäre es, genau dieses Networking auch das Jahr hindurch weiterzupflegen und aufrechtzuerhalten.
Was war für sie das Highlight dieser letzten Ausgabe?
Katharina Müller: Das Grösste war die Wiedersehensfreude mit Tischgastgebern und Gästen sowie das Knüpfen neuer Bekanntschaften. Auf und auch neben der Bühne verzückte mich Seven, der Schweizer Soulmusiker: Hochprofessionell, mit einer göttlichen Stimme, und dennoch der Junge von nebenan geblieben, den man zum Knuddeln gern hat.
Kurt Lüscher: Für mich waren es die eindrücklichen Referate der deutschen Kampfjetpilotin Nicola Winter und des Wiener Molekularbiologen und Science Busters Martin Moder, die sich im Lauf des Abends auch wunderbar mit ihren Tischnachbarinnen und -nachbarn verstanden. Und bei Seven hat mich verblüfft, wie gut es ihm gelang, unser Publikum dazu zu bringen, zwar vielleicht nicht gerade auf den Tischen zu tanzen, aber doch frenetisch zu applaudieren. Das gleiche Publikum freute sich aber auch besonders, als es zum Abendessen Gehacktes mit Hörnli gab. Ganz traditionell, wie früher daheim. Und wie bei der allerersten Edition der Smart Energy Party.
Die drei Highlights des Abends: Kampfjetpilotin Nicola Winter, Science Buster Martin Moder und Soul-Sänger Seven
Weitere Eindrücke des Abends in der Bildergalerie hier.