(Foto: www.bitkom.org/Smart-City-2023/Hamburg)
Von Harry Evers, New Mobility Solutions Hamburg GmbH
Die aktuellen Herausforderungen im Bereich der Mobilität sind vielfältig und erfordern Lösungen, die den Klimawandel, die Luftverschmutzung, den Ressourcenverbrauch, den begrenzten öffentlichen Raum und die steigenden Erwartungen der Verkehrsteilnehmer an Komfort und Effizienz bewältigen.
Diese Herausforderungen werden durch die zunehmende Urbanisierung verstärkt, die eine Integration verschiedener Verkehrsträger und die Schaffung einer nachhaltigen und lebenswerten Umgebung erfordert. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist ein zeitgemässes, klimafreundliches, innovatives und kundenorientiertes Mobilitätssystem von grosser Bedeutung, das zudem Sicherheit und Zuverlässigkeit gewährleistet. Dieses System sollte eine nachhaltige, effiziente und bedarfsgerechte Mobilität für alle ermöglichen und gleichzeitig zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts durch die Entwicklung neuer systemischer Lösungen, Technologien und Dienstleistungen beitragen.
Ohne Kooperation und Austausch geht es nicht
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass kooperative Forschung, Entwicklung und ein aktiver Austausch mit den Städten, Gemeinden und der Bevölkerung in diesem Bereich innovative Lösungsansätze hervorbringen und auch nur in dieser Konstellation akzeptiert werden. In den kommenden Jahren wird daher ein besonderer Schwerpunkt darauf liegen, Lösungen voranzutreiben, die sich für die Umsetzung dieser Ziele eignen und die in den Städten zu konkreten Massnahmen führen.
Dabei ist ein intensiver Austausch untereinander, die qualitativ hochwertige Kooperation zwischen Städten sowie wissenschaftlichen Einrichtungen als auch die Etablierung einer dafür geeigneten Kommunikationsplattform mit allen notwendigen Ausprägungen und einer offenen Bürger-Einbindung und Diskussion von entscheidender Bedeutung.
Diesen Herausforderungen hat sich Hamburg gestellt und in den letzten 10 Jahren entscheidende Massnahmen und Aktivitäten initiiert, die im Ergebnis seit vielen Jahren den nationalen Spitzenplatz im BITKOM-Smart City Index zur Mobilität der deutschen Städte hervorgebracht hat.
Module und Massnahmen
Alle nachfolgend aufgeführten Module und Massnahmen fügen sich in das schlüssige und erfolgreiche Konzept einer Mobilitätswende in Hamburg ein, die sich als sinnvoll und ausschlaggebend für die Umsetzung gezeigt haben – die vorliegende Reihenfolge stellt keine Priorisierung dar, da nur das Gesamtpaket die volle Wirkung erzielt und je nach Profil der Region bzw. der Stadt eine andere Gewichtung und Reihenfolge sinnvoll ist.
- Erarbeitung, unter Einbeziehung aller Betroffenen, einer langfristigen Roadmap «Strategie Digitale Mobilität» mit kontinuierlicher Fortschreibung und Zielen mit Handlungsfeldern
- Aktive Abstimmung und langfristige Unterstützung durch die Politik auf Landes- und Bundesebene
- Gründung eines Ministerien- und Organisationsübergreifenden Projekt Management Office (PMO)
- Auslagerung der notwendigen Arbeiten in eine externe GmbH zur Begleitung und Realisierung der politischen Zielvorgaben außerhalb der Ministerien mit sehr hoher Flexibilität
- Etablierung von mehreren Reallaboren zur Erprobung von innovativen Anwendungen in Projekten und UseCases
- Aktive Vernetzung national/international zum Austausch und zur Projektinitiierung (Bund, Bundesländer, Städte, EU-Länder, EU-Kommission)
- Klare Motivation und Zieldefinition für alle Beteiligten: in Hamburg ITS Weltkongress 2021 und UITP Weltkongress 2025 und 2027
- Umfassende und aktive Vernetzung mit Partnern für Projekte (Industrie und Forschung)
- Gründung eines nationalen HighLevel «Host Committee» für die Kommunikation und Diskussion aller beteiligten Partner aus Politik, Wissenschaft, Industrie und Organisationen (ITS Weltkongress, UITP Weltkongress)
- Aktive Kommunikation über die verfügbaren Social Media-Kanäle
- Neutrale offene Struktur zur Einbindung und Beteiligung anderer Regionen und Partner
- Einbindung der Bürgerinnen und Bürger – Dialoge – Reallabore – Projekte
- Teilnahme an Messen/Kongressen national/international – offene Struktur und Willkommensatmosphäre für neue Ideen und Startups
- Neutrale, betriebswirtschaftliche Finanzplanung – langfristige stabile Finanzierung
- Vernetzung mit anderen Bereichen wie Logistik, Radverkehr, Public Transport, UAM ….
Aus den hier aufgeführten Massnahmen sind aus den Erfahrungen der letzten acht Jahre die erfolgreichen Schritte zur Umsetzung der Mobilitätswende abgeleitet worden, die für Hamburg den aufgezeigten Spitzenplatz im BITKOM-Ranking ergeben haben und mit dem sich Hamburg als Mobilitätsstandort national und international nachhaltig einen der vorderen Plätze gesichert hat.