Von Nicole Burth, Die Post
Wir kommunizieren immer digitaler: Dateien in einer Cloud teilen, digital unterschreiben, Behörden vertrauliche Daten übermitteln oder eine Kundenanfrage per Chat – das ist das neue Normal. Die Schweizerische Post sieht sich als Treiberin für eine moderne, digital sicher vernetzte Schweiz. Zum einen, indem sie ihre eigenen Kompetenzen ausbaut. Zum anderen, indem sie andere befähigt, neue Kommunikationslösungen wie E-Voting, Bürgerportal oder den digitalen Briefkasten richtig zu nutzen.
Seit ihrer Gründung 1849 verbindet die Post die Schweiz und gewährleistet den sicheren Transport von Informationen, Waren, Menschen und Geld. Dies gilt sowohl für die physische als auch zunehmend für die digitale Welt. Denn die Digitalisierung hat die Kommunikationsgewohnheiten stark verändert: Eine Person in der Schweiz erhält heute im Durchschnitt pro Jahr 200 Briefe, während es im Jahr 2000 noch 500 Stück waren. Gleichzeitig ist die Anzahl der digitalen Nachrichten stark gestiegen: Jeder von uns erhält im Durchschnitt 10’000 E-Mails (Spam nicht mitgerechnet). Zudem erhalten wir durchschnittlich 200 SMS und unzählige Nachrichten über WhatsApp, Instagram, Facebook-Messenger usw. Es wird also nicht weniger kommuniziert, sondern mehr und mehrheitlich über digitale Kanäle.
Genau hier setzt «Kommunikations-Services» an und investiert in digitale Lösungen, die einfach und intuitiv zu nutzen sind. Der Bereich Kommunikations-Services wurde 2021 im Rahmen der Wachstumsstrategie der Post geschaffen mit dem Ziel, die digitale Transformation der Schweiz voranzutreiben. Dies, indem er Unternehmen, Behörden, dem Gesundheitswesen und Privatpersonen den sicheren Austausch sensibler Daten ermöglicht.
Grafik: Post CH AG
Einfache und sichere digitale Interaktionen zwischen Sender und Empfänger
Kommunikations-Services hat sich zum Ziel gesetzt, die relevante Anbieterin von Kommunikationsplattformen für einen intuitiven, vertrauensvollen Austausch und sicheren Umgang mit Daten zu werden. Dabei orientiert sich der Bereich an drei übergeordneten Feldern: geschützte Kommunikationsplattformen für den sicheren Austausch von Informationen zwischen Sendern und Empfängern, Softwarelösungen für die digitale Anschlussfähigkeit von KMU und Gemeinden sowie Cybersecurity- und Identity-Lösungen für ein sicheres digitales Umfeld, wo Sender und Empfänger geschützt agieren können. Dazu entwickelt Kommunikations-Services gezielt neue Geschäftsmodelle für den intuitiven digitalen Austausch und den sicheren Umgang mit Daten. Diese Modelle ermöglichen es der Bevölkerung sowie Unternehmen, Behörden, Finanzdienstleistern und dem Gesundheitswesen, sich in der digitalen Zukunft zurechtzufinden.
Beispiele gibt es viele, so auch das elektronische Patientendossier, das sicher und benutzerfreundlich sein muss. Die Post verzeichnet über die Post Sanela Health AG mit rund 25’000 am meisten eröffnete EPDs. E-Voting erfordert ebenfalls eine hochsichere Plattform. Heute stellen bereits vier Kantone ihren Bürgerinnen und Bürgern diese Möglichkeit zur Verfügung. 60 Prozent der Auslandsschweizerinnen und -schweizer haben diesen Kanal genutzt und können so einfach am demokratischen Prozess teilnehmen. Auch 18 Prozent der Inlandwähler haben seit dem Ersteinsatz digital gewählt.
Im Fokus stehen immer die Kundenbedürfnisse
Der Bundesrat hat im Juni 2024 eine Vorlage verabschiedet, die vorsieht, dass der digitale Brief ab 2026 Teil des Grundversorgungsauftrags der Post sein soll. Diese Entscheidung reflektiert das Bedürfnis der Bevölkerung, künftig frei wählen zu können, ob sie ihre Post physisch oder digital erhalten möchte. Die Post ist bereit dafür: Ihre ePost-Kommunikationsplattform bietet bereits heute eine Lösung, die diesen Anforderungen gerecht wird und hohe Sicherheitsstandards erfüllt. Die ePost bietet eine digitale Briefplattform an, die Unternehmen ermöglicht, elektronische Dokumente sicher zu versenden. Sollte ein Empfänger über keinen digitalen Kanal verfügen, wird der Brief traditionell verschickt.
Mit der Digitalisierung ändern sich die Kundenbedürfnisse – die Post passt sich diesen Bedürfnissen an. Denn eine Schweiz, die sich bewegt, braucht eine Post, die das auch tut. Um ihr Angebot stetig zu erweitern, setzt die Post auch auf anorganisches Wachstum, also auf Zukäufe von Unternehmen, um ihre Dienstleistungen sinnvoll zu ergänzen. Sie bieten Technologien und Know-how, die es der Post ermöglichen, schneller und kosteneffizienter voranzukommen, um rechtzeitig die richtigen Lösungen für eine moderne, digitale Schweiz bereitstellen zu können.
Warum das für uns alle so wichtig ist
Die digitale Grundversorgung spielt in der heutigen Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle, da sich Berufsbilder rasant weiterentwickeln und ständig verändern. Um mit diesen Veränderungen Schritt halten zu können, ist kontinuierliche Weiterbildung unerlässlich. Die Bereitschaft und Fähigkeit zum lebenslangen Lernen ist in Zukunft entscheidend. Es ist daher wichtig, sich Neugier und die Bereitschaft, neue Fähigkeiten zu erlernen, zu bewahren. Eine der grössten Herausforderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung ist jedoch, dass ein Teil der Bevölkerung nicht an diesem Wandel teilnimmt. Es besteht die Gefahr, dass Menschen, die nicht über die notwendigen digitalen Kompetenzen verfügen, nicht von den Chancen der Digitalisierung profitieren können. Doch genau so, wie man das Schwimmen nur im Wasser lernen kann, wird auch digitale Kompetenz nur durch den aktiven Umgang mit digitalen Technologien erworben. Eine zentrale Rolle sieht die Post dabei in der digitalen Transformation von Einwohnerservices: So wird der Bevölkerung ermöglicht, den Service public auch in der digitalen Welt zu nutzen. Es mag ungewohnt sein, aber manchmal ist es notwendig, die Bevölkerung dazu zu bringen, sich in diese neue Realität zu begeben, damit sie die Fähigkeiten erlernt, die in der heutigen Zeit unverzichtbar sind. Denn nur wer digital nass wird, kann auch wirklich digital schwimmen lernen.