asut-Bulletin
Jahresbericht – Rapport annuel 2024
Ausgabe
01/2025
Echo aus den Fachgremien

Fachgruppe Communication Infrastructures

Leitender Fachgruppe: Philipp Büchi, Eraneos Switzerland AG

Auch in diesem Jahr konnte die Fachgruppe Communication Infrastructure dank des engagierten Einsatzes unserer Mitglieder wertvolle Impulse für den Austausch und die Weiterentwicklung der Branche setzen. Unsere Fachsitzungen boten eine Plattform für vertiefte Diskussionen, technologische Einblicke und die Vernetzung unter Fachleuten. Ein besonderer Dank gilt der Sunrise mit dem 5G Joint Innovation Center, Dätwyler IT Infra AG und Eraneos Switzerland AG für ihre Gastfreundschaft bei unseren Treffen.

Unsere Diskussionen zeigten zudem die steigende Bedeutung von Sicherheit, Nachhaltigkeit und Skalierbarkeit in der digitalen Infrastruktur auf. Die Anforderungen an moderne Kommunikationslösungen wachsen stetig – sowohl hinsichtlich technologischer Leistungsfähigkeit als auch regulatorischer Vorgaben. Innerhalb der Fachgruppe konnten wir durch interdisziplinäre Perspektiven neue Lösungsansätze diskutieren und den konkreten Nutzen für Unternehmen und Endnutzerinnen und -nutzer stärker in den Fokus rücken.

Ein weiteres zentrales Thema war die Zukunft der Netzwerktechnologien und deren Bedeutung für die Kommunikationsinfrastruktur. Die Nachfrage nach leistungsstarken, sicheren und interoperablen Lösungen wächst kontinuierlich. In diesem Jahr haben wir uns insbesondere mit Mobile Private Networks (MPN), der Entwicklung von 6G zusammen mit dem Einsatz von KI, Millimeterwellen und deren gesundheitlichen Auswirkungen sowie der gesamten Glasfaserinfrastruktur und deren Technologien in der Schweiz befasst. Zudem stand der physische Schutz von Kommunikationsinfrastrukturen im Fokus unserer Diskussionen.

Für das kommende Jahr planen wir, den fachlichen Austausch zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen weiterzuführen und neue Impulse für die Innovationskraft und zukünftige Themen in der Branche zu setzen. Die Fachgruppe Communication Infrastructure bleibt damit ein wichtiger Akteur in der Weiterentwicklung einer zukunftsfähigen, leistungsstarken Kommunikationsinfrastruktur, die als Fundament für die digitale Transformation der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft dient.

 

Fachgruppe Data Center Infrastructure

Leitende Fachgruppe: David Stoller, Connect Com AG / Roger Weber, Genuel AG / Stefan Bossard, Bossard Implement & Support GmbH

Die Fachgruppe Data Center Infrastructure hat sich als wertvolle Netzwerkplattform im Bereich Datacenter und Infrastruktur etabliert und die Mitgliederzahl nimmt weiter zu. Das Fachgremium umfasst mittlerweile 98 Expertinnen und Experten aus 68 Unternehmen. Im Jahr 2024 fanden wiederum drei Treffen der Fachgruppe statt.

Im Frühling stellte sich die Firma Eraneos in Zürich-Oerlikon als Gastgeber zur Verfügung. Die spannenden Referate zum Thema Hochverfügbarkeit und die Vorstellung der Resultate aus der asut-Studie «Energetische Auswirkungen der IT-Verlagerung von internen zu externen Rechenzentren» führten zu angeregten Fachgesprächen am anschliessenden Stehlunch.

Im Sommer waren wir zu Gast bei Swisscom in Zürich. Im Fokus des Treffens Stand das Thema Security. Nach den Präsentationen von Nokia und Swisscom durften wir das Security Operation Center von Swisscom besichtigen und wir erhielten einen eindrücklichen Einblick in die vielfältigen Herausforderungen, Tätigkeiten und Aufgaben.

Das Meeting im Herbst fand bei ewl Luzern statt. Adrian Altenburger von der Hochschule Luzern referierte zum Thema Entwicklung im Bereich Liquid Cooling. Das KI-bedingte Wachstum und ein Update vom BFE zu den Aktivitäten von ETNA standen auch auf der Agenda. Nach dem Stehlunch hatten wir die Gelegenheit das unterirdische Rechenzentrum (RZ-Stollen) von ewl zu besichtigen.

Die im 2024 behandelten Schwerpunktthemen waren die Strommangellage, Energie-Effizienz-Label (SDEA), Security, Auswirkungen der KI auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Rechenzentrum und werden uns in den kommenden Jahren weiter begleiten.

Der Austausch an den Treffen ist für alle Teilnehmer wertvoll. Wir freuen uns auf weitere spannende Meetings und sind für neue Mitglieder offen.

 

Arbeitsgruppe Digital Experience Circle

Leitender Arbeitsgruppe: Hansjürg Inniger, Securiton AG

Im Jahr 2024 fanden drei Treffen der Fachkommission Digital Experience Circle statt, die sich intensiv mit ethischen Fragen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und Robotik auseinandersetzten.

Ethik in der KI: Dieses Treffen setzte die Diskussion vom September 2023 fort und fokussierte sich auf ethische Aspekte der Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Geschäftswelt. Besondere Aufmerksamkeit galt der Frage, wie Unternehmen sicherstellen können, dass ihre KI-Anwendungen verantwortungsvoll und ethisch vertretbar sind. Zudem wurden Best Practices zur Implementierung und Überwachung von Governance-Strukturen für KI-Systeme präsentiert, um Transparenz und Verantwortlichkeit zu gewährleisten. Ein weiteres Highlight war die Präsentation über die SAP-Welt im Kontext von KI und Ethik.

Robotik: Der Schwerpunkt dieses Treffens lag auf den neuesten Entwicklungen in der Robotik und deren Anwendung in der Sicherheitsbranche. Die Securiton AG stellte aktuelle Robotertechnologien vor, die Effizienz und Sicherheit in verschiedenen Bereichen verbessern können. ANYbotics gab Einblicke in die generelle Robotik und demonstrierte dies mit einer Live-Demo eines ihrer Systeme.

Datenbrille (AR, VR) und konkrete Anwendungsfälle: Zum Abschluss des Jahres standen Anwendungen von Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) im Mittelpunkt. SAP AG, Vilea und Ergon Informatik AG teilten ihre Erkenntnisse und Erfahrungen, um die Teilnehmer auf den neuesten Stand dieser Technologien zu bringen.

Alle Treffen wurden physisch durchgeführt. Unser besonderer Dank gilt den Firmen SAP AG und Stimmt AG für ihre Gastfreundschaft. Das Jahr 2024 war für die Fachkommission Digital Experience Circle von intensiver Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Chancen im Bereich der Künstlichen Intelligenz und Robotik geprägt. Die vielfältigen Präsentationen und Diskussionen haben wertvolle Erkenntnisse geliefert, die den Mitgliedern helfen, sich in einem sich schnell verändernden technologischen Umfeld zu orientieren.

Für das kommende Jahr sind weitere spannende Treffen geplant, welche die Mitglieder weiterhin auf dem neuesten Stand halten werden. Neue Mitglieder sind willkommen.

 

Fachkommission Grossanwender

Koordination Fachkommission: Christian Grasser, asut

In der Fachkommission Grossanwender treffen sich ICT-Experten grosser Schweizer Unternehmen und Organisationen zum Erfahrungsaustauch über aktuelle Praxisthemen. Dazu gehören Fragen rund um den IT-Betrieb, Kommunikationsinfrastrukturen oder Cybersecurity. Bei Bedarf werden dazu auch externe Experten für Impulsreferate eingeladen.

 

Fachgruppe Jugendmedienschutz

Leitender Fachgruppe: Michael In Albon, Swisscom AG

Im Sommer des Berichtsjahres hat der Bundesrat die Verordnung (JSFVV) zum Gesetz für Jugendmedienschutz im Film und in Videogames JSFVG per 1. Januar 2025 in Kraft gesetzt. Damit startete die zweieinhalbjährige Phase, in der die Branchenteilnehmer eine Jugendschutzregelung erarbeiten und diese durch den Bundesrat genehmigen lassen müssen. Die Arbeitsgruppe Jugendmedienschutz der asut begleitet dieses Geschäft unter Einbezug der Jugendmedienschutzverantwortlichen von asut-Mitgliedern.

Auch aufgrund der Vernehmlassungsantwort der asut wurde die JSFVV vom Bundesrat nochmals überarbeitet. So gelten nun für die Abrufdienste, wozu auch Streamingangebote unserer Mitglieder gehören, vergleichbare Auflagen wie für Videoplattformen und eine obligatorische Alterskontrolle wurde auf Erwachseneninhalte begrenzt. Zudem wurden die Fristen zur Gründung einer Branchenorganisation sowie zur Einführung der Jugendschutzregelungen in den Unternehmen verbessert.

Auf Initiative des Vereins «Jugendschutz in den Medien» trafen sich in der Folge seit Herbst 2024 das Mehr der Branchenteilnehmer aus der Filmindustrie, den Kinos und den Anbietern von Abrufdiensten. Die gemeinsame Vision einer praxistauglichen und schlanken Lösung konnte mit den teilnehmenden Unternehmen und Verbänden rasch verankert werden. Zum Ausgang des Berichtsjahres setzten nun bereits erste konkrete Arbeiten ein.

Bereits seit 2008 besteht eine freiwillige Brancheninitiative der asut zum Jugendmedienschutz, die damals in vielen Punkten über die gesetzlichen Verpflichtungen hinausging. Viele der freiwilligen Selbst-Verpflichtungen aus der Brancheninitiative sind unterdessen jedoch zu gesetzlichen Vorgaben geworden. Daher haben erste Arbeiten begonnen, um im neuen Jahr eine aktualisierte Version der Brancheninitiative vorzulegen.

 

Fachkommission Normen

Leitender Fachkommission Normen: Dominik Müller, asut
Leitende Arbeitsgruppe CS4: Neviana Nikoloski, Sonova Communications AG

Für Schweizer Unternehmen ist der schnelle und einfache Zugang zu den Normen wichtig, wenn sie im raschen Wandel den Anschluss nicht verlieren wollen. Aufgrund der nach wie vor steigenden Relevanz der Digitalisierung für alle Wirtschaftszweige nehmen gerade im ICT-Bereich die Normungsaktivitäten deutlich zu. Die Fachkommission nimmt eine wichtige Koordinations- und Normungsaufgabe wahr und agiert als Plattform/Drehscheibe und Schnittstelle für KMU.

Im Rahmen der Eidgenössischen Normenverordnung vertritt die asut als «National Standardization Organisation» (NSO) gemeinsam mit der Kommission Normen CS4 die Interessen der Schweiz bei der Standardisierung im Telekombereich. Sämtliche Aufgaben gemäss Normenverordnung konnten von der asut umfassend erfüllt werden. Mit Neviana Nikoloski von Sonova Communications AG im ETSI Vorstand, hat die Fachkommission zudem die aktuellen Informationen immer aus erster Hand und die Zusammenarbeit mit dem ETSI ist sehr gut. Zudem ist sie in weiteren nationalen internationalen Gremien tätig und ist eine wichtige Unterstützung für alle Schweizer Unternehmen.

An der 83. Generalversammlung des ETSI vom 16./17. April 2024 wurde Jan Ellsberger von den ETSI-Mitgliedern zum neuen General Director des ETSI gewählt. Per 1. Juli 2024 trat er die Nachfolge von Luis Jorge Romero an, der 13 Jahre lang als Generaldirektor amtete. Jan Ellsberger verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Standardisierung und leitete zwölf Jahre lang die globalen Standardisierungsaktivitäten von Ericsson als Vice President Industry and Technology.

EU-Normungsstrategie

Im Rahmen der Anpassung der Verordnung (EU) Nr. 1025/2012 hatte die EU-C die bestehende Governance-Struktur des ETSI infrage gestellt, was u. a. zum Ausschluss des ETSI bei EU-Mandaten geführt hat. Diese Bedenken konnten im Berichtsjahr ausgeräumt werden und das ETSI hat seine Governance-Struktur entsprechend angepasst. Diese wurde von den ETSI-Mitgliedern verabschiedet, zuletzt an der ausserordentlichen ETSI-Generalversammlung im Oktober 2024.

Aktuelle Situation für die Schweiz bei Abstimmungen und Vernehmlassungsverfahren: Nicht-EU- bzw. Nicht-EWR-Staaten können bei Vernehmlassungen/Entscheidungen zu WIs, SRs und Standards unter EU-Mandaten wieder kommentieren, dürfen aber weiterhin nicht abstimmen. Ein geplanter Antrag zur Lösung der Abstimmungsfragen, den die asut als NSO Switzerland gemeinsam mit weiteren Betroffenen stellen wollte, musste aufgrund der Gefährdung der Annahme der vorgelegten Anpassungen zur Erfüllung der Forderungen der EU zurückgestellt werden.

Der Antrag zur Einführung einer Double Vote für EU-/-EWR- und Nicht-EU-/-EWR-Staaten – vergleichbar mit den Regelungen bei CEN/CENELEC – ist nun für 2025 vorgesehen. Entsprechende Gespräche für einen Antrag, der mehrheitsfähig ist und auch durch die EU-Vertreterinnen und -Vertreter gebilligt und getragen werden kann, laufen. asut als NSO nimmt hier gemeinsam mit Neviana Nikoloski, Head of Swiss Delelegation und ETSI Board Member und Vertretern des BAKOM eine aktive Rolle ein.

 

Fachkommission Recht

Leitender Fachkommission: Andreas Meier, Sunrise

Zum Auftakt des Jahres hat sich die FK-Recht mit der Änderung der Verordnung über Fernmeldedienste (FDV; Härtung der Mobilfunknetze gegen Störungen der Stromversorgung) befasst. Obschon grundsätzlich begrüsst wurde, dass sich der Bund mit den Auswirkungen einer ungenügenden Stromversorgung der Telekommunikation auseinandersetzt, hat sich die FK-Recht insgesamt ablehnend gegenüber der Vorlage geäussert. Kritisiert wurde der flächendeckende Ansatz, der zu stark limitierte Adressatenkreis sowie der Umstand, dass die vorgeschlagenen Härtungsmassnahmen faktisch nicht realisierbar wären (insbesondere das Szenario eines 72 Stunden Stromausfalls). Die Versorgungsszenarien in der E-FDV waren für die Branche überraschend, da verschiedene vorhergehende Gespräche im Jahr 2023 zwischen der Mobilfunkbranche und den Bundesbehörden zu diesem Themenbereich nicht berücksichtigt wurden.

Verbunden mit der Stromversorgungsthematik hat sich die FK-Recht kurz darauf mit der Verordnung über Massnahmen zur Senkung des Verbrauchs von elektrischer Energie im Mobilfunk befasst. Die Verordnung stützt sich weitgehend auf das Branchenkonzept, welches asut gemeinsam mit den MNO erstellt hat, weshalb sie positiv aufgenommen wurde. Entsprechend hat die FK-Recht lediglich vereinzelt für weitere Anpassungen plädiert, so z.B. der Wunsch nach ausreichenden Fristen und die Berücksichtigung technologischer Entwicklungen im Falle der Inkraftsetzung der Verordnung.

Weiter hat sich die FK-Recht mit dem Vorentwurf zur Änderung des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) auseinandergesetzt. Insbesondere mit den Anpassungen, die vorgeben, dass digital angebotene Dienstleistungen hinsichtlich der Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen den internationalen und nationalen Informatikstandards entsprechen müssen. Die Anpassung und Implementierung eines neu festgelegten Informatikstandards stellt erfahrungsgemäss hohe finanzielle, administrative sowie auch operative Anforderungen an die betroffenen Akteure, weshalb das Fachgremium in erster Linie für Verhältnismässigkeit plädiert hat.

Basierend auf den Ergänzungen im 5. Kapitel des Informationssicherheitsgesetzes ISG (Meldepflichten) wurde im zweiten Halbjahr die Vernehmlassung zur Cybersicherheitsverordnung (CSV) angestossen. Die FK-Recht hat sich entsprechend mit der Vorlage befasst und sie in ihren Grundzügen begrüsst. Analog der Stellungnahme zum ISG wurde bemängelt, dass nach wie vor unterschiedliche Meldeverfahren bei Störungen und Vorfällen vorgesehen sind und dass die Abläufe und Informationsflüsse durch eine einzige zentrale Meldestelle vereinfacht und verbessert werden können. Weiter hat das Fachgremium ausreichende Einführungsfristen für die erforderlichen Anpassung von Unternehmensprozessen und technischen Systemen gefordert.

Die FK-Recht hat sich ausserdem mit der Änderung der Raumplanungsverordnung (RPV) befasst – spezifisch mit der Bestimmung, welche die Bewilligungsverfahren für den Ausbau und die Modernisierung der Mobilfunknetze ausserhalb der Bauzonen vereinfachen soll. Die Änderungen wurden entsprechend begrüsst, stellen aus der Sicht der Branche jedoch nur den Anfang dar. Angesichts des grossen Bewilligungs-Rückstaus sowie der geplanten Vergabe der Mobilfunkfrequenzen plädiert die FK-Recht rasch für weitere notwenige Schritte zur Schaffung von vereinfachten Bewilligungsverfahren bei Änderungen an bestehenden Mobilfunkanlagen innerhalb und ausserhalb der Bauzonen.

Abschliessend hat sie die FK-Recht mit der Vernehmlassung hinsichtlich der Einführung eines Nationalen mobilen Sicherheitskommunikationssystem (MSK) befasst. Die Vorlage ist aus Sicht der Branche unbestritten und das Fachgremium begrüsst es, dass Bund und Kantone frühzeitig die Ablösung von Polycom und die Sicherstellung einer ausreichenden Mobilfunkversorgung für Polizei, Feuerwehr, Sanität und Betreiber kritischer Infrastrukturen sowie weitere Organisationen des Bevölkerungsschutzes an die Hand nehmen.

 

Arbeitsgruppe Smart Energy

Leitender Arbeitsgruppe: Jörg Weyermann, esolva ag

Die Arbeitsgruppe Smart Energy beschäftigt sich mit den aktuellen Themen aus der Energiebranche. Die Strompreise sind ein gewichtiger Kostenblock, auch für die Telekom-Branche. Für die Arbeitsgruppen-Sitzungen werden jeweils Referentinnen und Referenten eingeladen, welche zu aktuellen Energie-Themen berichten.

Im Jahr 2024 wurden wieder diverse Aktivitäten durchgeführt. Die Juni-Sitzung wurde online durchgeführt und neben den asut-News wurde über das neue Stromgesetz informiert. So konnten sich alle Teilnehmenden ein Bild machen, was sich in der Energiebranche ändert und ob es gegebenenfalls Auswirkungen auf die eigene Unternehmung hat.

In der Sitzung vom September wurde Swissgrid in Aarau besucht. Nebst einer Führung durch die Leitstelle wurde auch über den aktuellen Stand des Stromabkommens mit der EU informiert. Ausserdem wurde aufgezeigt, welche Konsequenzen es hätte, wenn die Schweiz mit der EU kein Stromabkommen abschliessen kann.

Die letzte Sitzung fand im November statt. Die «SCS super computing systems» gewährte der Arbeitsgruppe Gastrecht. Ein Referent des VSE (Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmungen) informierte über den aktuellen Stand des Data Hub Schweiz sowie weiteren aktuellen Entwicklungen (so z.B. das Secure Swiss Energy Network SCION). Weiter wurde von der SCS aufgezeigt, wie eine KI funktioniert. Es war eindrücklich zu sehen, wie eine KI trainiert werden muss, damit sie überhaupt funktioniert. Ebenso wurde gezeigt, wie eine Simultanübersetzung Englisch-Deutsch in Echtzeit funktioniert.

Abgerundet werden die Arbeitsgruppen-Anlässe in der Regel mit einem gemeinsamen Lunch. Ein grosser Vorteil der Arbeitsgruppe ist die gegenseitige Vernetzung. Mit dem Lunch kommen die verschiedenen Teilnehmenden ins Gespräch. 

Damit die Arbeitsgruppe Smart Energy weiterhin den Bedürfnissen ihrer Mitglieder entspricht, wird im Januar 2025 eine Umfrage an die Mitglieder verschickt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden dazu genutzt, die nächsten Meetings thematisch so auszurichten, dass sie für die Mitglieder den grössten Nutzen erbringen.

 

Arbeitsgruppe Smart Mobility

Leitender Arbeitsgruppe: Alexander Lehrmann, Sunrise GmbH / David Stoller, Connect Com AG

Die Arbeitsgruppe umfasst rund 50 Mitglieder und 2024 gab es wiederum drei Treffen.

Im März führten wir die Sitzung bei Designwerk Technologies AG in Winterthur durch. Die Firma Designwerk gab einen spannenden Einblick in die Herstellung von E-Lastwagen bis hin zu Batteriespeicher in Schiffscontainern. Die Geschichte des Schweizer Unternehmen, welches in Winterthur Diesel Lastwagen zu E-LKW umbaut, hinterlässt bei uns grossen Respekt.

Im Juni waren wir zu Gast bei der Post AG in Bern. Matthias Leffler von der Postauto AG gab in einem Referat einen Einblick in die Herausforderungen von Postauto bezüglich der Digitalisierung. Die provokative Aussage, wir haben einen «Friedhof von erfolgreichen Pilotprojekten», gibt einen Hinweis auf die enormen Herausforderungen bei Digitalisierungsprojekten. Andreas Kronawitter zeigte weiter auf, welches die Herausforderungen von autonomem Fahren im ländlichen Raum sind und welche Herausforderungen noch zu meistern sind. Die präsentierten Geschäftsmodelle und Use Case dienen auch als Grundlage für weitere Arbeiten in der Arbeitsgruppe.

Im November waren wir an der Berner Fachhochschule im Dynamic Testcenter in Vaufflein bei Biel zu Gast. Ein Studierender der BFH präsentierte uns erste Resultate aus der Studie «Teleoperation und autonomes Fahren». Die Erkenntnis, dass teleoperiertes Fahren auf Basis von 4G-Netzen nur bei Geschwindigkeiten bis 5 km/h ein sicheres Fahren zulässt, war sehr ernüchternd und zeigt auf, wie wichtig moderne und flächendeckende Mobilfunknetze für die Mobilität von morgen sind.  Weiter gab Laurent Magnin von Cargo Sous Terrain ein Update zum Projektstand.

Der Austausch an den Treffen ist für alle Teilnehmer sehr wertvoll. Wir freuen uns auf weitere spannende Meetings und sind für neue Mitglieder offen.

 

Fachkommission Sustainable ICT

Leitender Fachkommission: a.i. Christian Grasser

In der noch jungen Fachkommission Sustainable ICT tauschten sich über 30 Umwelt- und Nachhaltigkeitsverantwortliche sowie Behördenmitglieder zu aktuellen Fragen rund um Nachhaltigkeit in der ICT-Branche aus. In drei Kommissionssitzungen bei Zühlke, Sunrise und IBM standen die folgenden Themen zur Diskussion: Herausforderungen im Rahmen des ESG-Reportings, welches insbesondere im ICT-Bereich mit den komplexen Lieferketten zu grossen Aufwänden bei den betroffenen Unternehmen führt. Dazu wurden konkrete Instrumente und Tools aus der Praxis präsentiert, welche die Prozesse vereinfachen können. Ein weiteres Thema war der Carbon-Foodprint von Cloud-Dienstleistungen sowie die Energieeffizienz von Rechenzentren. Zudem wurden Praxisbeispiele aus der Kreislaufwirtschaft präsentiert. Diese Themen werden in den nächsten Kommissionssitzungen weiter vertieft werden.

 

Fachgruppe Telephony & Services

Leitender Fachgruppe: Urs Lehmann, ABB Schweiz AG

Die Fachgruppe Telephony & Services hat im Jahr 2024 die Meeting Struktur mit den fünf Remotemeetings beibehalten.

Auf der einen Seite haben Gruppenmitglieder Themen oder Anwendungsfälle vorbereitet und präsentiert. So zum Beispiel wie die Alarmierung in einer Firma für Betriebsnothelfer, Gebäudeevakuierungshelfer und für Notfallorganisationen neu gelöst wurde. Zudem wurde über aktuelle Praxis-Themen und Anliegen der Gruppenmitglieder diskutiert, um von den Erfahrungen und Inputs der Fachgruppe zu profitieren. So behandelten wir Themen wie: Mobile-Geräte-Policy in Unternehmen, Homeoffice, Phishing-Mail/SMS Spoofing, FTTH im Businessumfeld, 3G Abschaltung, DECT vs IPDECT, Geschwindigkeitsdrosselung bei hohem Datenverbrauch, Microsoft Teams Besprechungen mit der Mobilenummer oder Portierung von Rufnummer zu anderen Anbietern. 

Auch im neuen Jahr plant die Fachgruppe alle zwei Monate einen Austausch in ungezwungener Form, so dass jederzeit aktuelle Themen der Mitglieder einfliessen und diskutiert werden können.

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