asut-Bulletin
Big Data und Privatsphäre
Ausgabe
06/2016
The sexiest job of the 21 century

Mit den wachsenden Möglichkeiten zur Speicherung und Verarbeitung von Big Data nimmt auch die Nachfrage nach Fachleuten auf Unternehmens- und Hochschulebene zu, die Daten extrahieren, analysieren und nutzbar machen, d. h. nach Mustern und komplexen Zusammenhängen durchforsten können.

Vielleicht haben Big-Data-Analysten tatsächlich den "sexiest Job" des 21. Jahrhunderts, wie es die "Harvard Business Review" behauptet. Aber sie müssen dafür auch querbeetein alle möglichen Kenntnisse und Fähigkeiten in ihren Ausbildungsrucksack packen: Mathematik und Statistik gehören ebenso dazu wie Informatik, Semantik und Kognitionswissenschaften.

Dipl. Big Data

In der Schweiz engagieren sich verschiedene Institutionen stark dafür, den Kompetenzaufbau von Fachkräften im Bereich Big Data voranzutreiben, um den Bedürfnissen von Wirtschaft und Forschung gerecht zu werden. 

Zu den Pionieren gehört die Berner Fachhochschule. Sie bietet seit 2013 einen in Zusammenarbeit mit Trivadis und weiteren internationalen Technologieunternehmen erarbeiteten CAS Big Data an. Die Ausbildung richtet sich an Fach- und Führungskräfte in Unternehmen und IT-Bereichen, die für den Aufbau, die Planung und die Umsetzung von Big-Data-Projekten verantwortlich sind.

Ein Masterstudium der Informatik mit Schwerpunkt Data Science bietet auch die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Zürich (UHZ) an. Unter dem Stichwort "Berufsperspektiven" notiert die UHZ: "Mit einem Masterabschluss in Data Science gehören Sie zu den wenigen Informatikerinnen und Informatikern in der Schweiz, die sich spezifisch auf die Analyse und die Verarbeitung von Daten spezialisiert haben, ein Aufgabengebiet mit ausserordentlichem Zukunftspotenzial. Die Palette möglicher Arbeitgeber reicht von Grossunternehmen im Dienstleistungssektor und internationalen IT-Unternehmen bis zu spezialisierten Kleinbetrieben."

Ein nationales Kompetenzzentrum

Schliesslich hat auch der ETH-Rat die energieeffiziente, sichere Handhabung und die analytische Auswirkung der exponentiell wachsenden Datenbestände als einen seiner strategischen Fokusbereiche für die Jahre 2017 bis 2020 identifiziert. An der ETH Zürich und ihrer Schwesterinstitution, der Ecole Polytechnique de Lausanne (EPFL), sollen entsprechende Studiengänge in Datenwissenschaften konzipiert und damit sichergestellt werden, dass die Schweiz weiterhin über die notwendigen Kapazitäten, die Expertise und das geschulte Personal verfügt. Der geplante Studienbeginn ist Herbst 2017. 

Zudem sollen ETHZ und EPFL ein nationales Swiss Data Science Center aufbauen. Dieses Kompetenzzentrum wird neuartige Forschung ermöglichen, indem es Datenwissenschaftler und Experten aus der Anwendung zusammenbringt. Es wird die notwendigen Dienstleistungen anbieten (inkl. Software, Methodik, Speicher- und Rechnerkapazitäten), um Forschenden verschiedener Disziplinen Zugang zu einer effizienten, wissenschaftlichen Nutzung ihrer Daten zu ermöglichen. Das Swiss Data Science Center wird bestehende Forschungsinfrastrukturen wie das nationale Hochleistungsrechenzentrum CSCS der ETH Zürich ergänzen. Es soll die Schweizer Industrie bei fachlichen Herausforderungen und bei der Fortbildung ihrer Mitarbeitenden unterstützen und im Bereich der Verwertung von Big Data Forschungskooperationen zwischen Unternehmen und den Institutionen des ETH-Bereichs vermitteln.

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