Fachgruppe Communication Infrastructures
Leitender Fachgruppe: Beat Obrist, r2p Schweiz GmbH
Die Fachgruppe Communication Infrastructures ist ein wichtiger Pfeiler für die Erreichung der strategischen Ziele der asut, insbesondere für den Schwerpunkt «Schweiz verfügt über die weltbeste Kommunikationsinfrastruktur».
Sowohl fixe wie auch mobile Kommunikationsnetze werden als essenzielle Basisinfrastrukturen für die zukünftigen intelligenten Netze zwingend notwendig sein. Sie sind Voraussetzung für die rasch zunehmenden Verknüpfungen zwischen Menschen, Infrastrukturen und Systemen. Neue Bedürfnisse erfordern neue Dienstleistungen und Produkte, die teilweise auch auf völlig neuen Businessmodellen beruhen.
Das Schwerpunktthema Smart Home wurde mit der Erstellung eines Praxisleitfadens abgeschlossen. Dieses Grundlagendokument soll u.a. als Entscheidungsgrundlage für Bauherren dienen und insbesondere das Bewusstsein für das frühzeitige Einplanen von zukunftsorientierten ICT-Lösungen bei Bauprojekten fördern. Damit werden von Beginn weg die «richtigen» Lösungen angestrebt und umgesetzt. Der Praxisleitfaden wurde im vierten Quartal 2019 publiziert.
Das Thema IoT und die dafür notwendigen Kommunikationsinfrastrukturen rücken nicht nur in den verschiedenen asut-Fachgremien immer mehr in den Fokus, auch in den Anwenderbranchen wird vermehrt darüber diskutiert. Deshalb hat die Fachgruppe für 2019/2020 als neues Schwerpunktthema «Smart Building: Kommunikationsinfrastrukturen für IoT-Ready-Gebäude» gewählt.
Vertreter der Fachgruppe haben wiederum Einsitz in die Programmkommission für die Organisation der IoT-Konferenz genommen. Nach erfolgreicher Lancierung im April 2019 wird dieser Anlass unter dem Titel «Mehr IoT oder Nightmare IoT?» am 3. September 2020 im Kursaal in Bern wiederholt.
An den vier Fachgruppensitzungen im vergangenen Jahr wurden in den Fokusbereichen aktuelle Themen rund um Communication Infrastructures behandelt. Zudem hat die Fachgruppe auch wieder regelmässig Artikel in einzelnen Ausgaben des asut-Bulletins publiziert.
Beat Obrist übergibt auf Anfang 2020 den Vorsitz der Fachgruppe Communication Infrastructures an Philipp Büchi von der AWK Group AG.
Fachgruppe Data Center Infrastructure
Leitende Fachgruppe: Daniel Ast, Stadt Zürich (OIZ), David Stoller, Connect Com AG, Roger Weber, Genuel AG
Das Fachgremium umfasst rund 60 Unternehmen mit 70 Mitgliedern aus dem Bereich Datacenter (DC). Dieser Personenkreis bildet einen interdisziplinären Kompetenzpool und bündelt somit Expertenwissen für den DC-Markt. Die Fachgruppe setzt sich für die Standortförderung und die Lancierung von Best Practices für DC-relevante Themenkreise ein. Mitglieder der Fachgruppe unterstützen zudem die Effizienzkampagne für Rechenzentren, welche asut in Kooperation mit Energie-Schweiz und ICT-Unternehmen durchführt.
Standortförderung
Das im Jahr 2018 von einem Mitglied erarbeitete Standortanalyse-Tool für Datacenter wurde mit Hilfe des Fachgremiums weiterentwickelt. Als Pilot wurde ein Vergleich zwischen einem Datacenter von IWB und von IBM erstellt, welcher das Potenzial des Tools aufzeigte. Im 2020 soll definiert werden, wie das Instrument in der Schweiz zur Standortförderung optimal eingesetzt werden kann.
Factsheets
Die Fachkommission hat pro Quartal je ein Factsheet zu diversen Datacenter-Themen erarbeitet und publiziert. Die Factsheets wurden jeweils im asut-Newsletter vorgestellt und können über die asut-Webseite heruntergeladen werden.
Kampagne «Weniger Strom, mehr Effizienz in Serverräumen und Rechenzentren»
Im Rahmen der Kampagne wurden auch 2019 Datacenter-Betreiber in Bezug auf Effizienzmassnahmen im Rechenzentrum sensibilisiert und informiert. Neu wurden dazu auch erstmal Webinare durchgeführt. Das Thema Effizienz in Rechenzentren hat an Relevanz gewonnen. Laufend werden neue Datacenter in Betrieb genommen und der Stromverbrauch in der ICT-Wirtschaft ist generell ein wichtiges Thema. Die Instrumente und Tools, welche im Rahmen der Kampagne von Experten entwickelt wurden, finden Interessierte auf der Webseite von energieschweiz.
Ausblick für das Jahr 2020
Folgende Schwerpunkte sind in Planung:
- Standortförderung: Einsatz des Standortanalysetools festlegen.
- Cybersecurity: Warum ist die Schweiz für Cyber-Angriffe interessant?
Warum ist das Cyberrisiko in der Schweiz in Bezug auf Datacenter so hoch?
- Connectivity, 5G: Relevanz für Datacenter.
Arbeitsgruppe Digital Experience Circle
Leitender Arbeitsgruppe: Hansjürg Inniger
Die Arbeitsgruppe «Digital Experience Circle» hat sich im Jahr 2019 wie geplant dreimal getroffen.
Das erste Treffen fand im März statt und wurde beim neuen Mitglied, der Centris AG, in Solothurn abgehalten. Nachdem sich Centris mit einer Präsentation und einem Rundgang durch ihr Data Center vorgestellt hatte, überprüfte die Arbeitsgruppe im zweiten Teil des Meetings ihre Neuausrichtung und bestätigte diese einstimmig.
Am Sommertreffen im Juli genossen wir das Gastrecht von Ergon in Zürich und tauchten in die Welt von Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR) ein. Nach einer Einführung vertieften wir Praxisbeispiele von Ergon und Zühlke. Ergon stellte Anwendungen in verschiedenen Branchen vor, so in der Verwaltung der Wasserinfrastruktur in Städten und beim Barcode-Spezialist Scandit. Zühlke gab Einblick in Anwendungen bei Jungheinrich, Endress+Hauser, sowie bei thyssenkrupp im Verkaufsprozess für Treppenlifte mit HoloLinc®.
Das dritte Meeting fand im November in den Räumlichkeiten des IBM Research Centers in Zürich/Rüschlikon statt. Das Thema der Stunde war Artificial Intelligence (AI), in das wir vom ausgewiesenen Experten Dr. Abdel Labbi eingeführt wurden. Trotz dem Einblick in die faszinierende Welt von «Future of Data & AI Platforms» fokussierte sich der Austausch in der Gruppe dann doch vor allem auf konkrete Anwendungsgebiete und Use Cases wie Bild- oder Spracherkennung. In diesem Gebiet werden auch dedizierte Hardware-Chips entwickelt sowie Software-Algorithmen optimiert. Diese sind auch für den breiteren Einsatz in Consumerprodukten geeignet, indem Bilder bereits mit Metadaten angereichert werden, um das Bearbeiten im Nachgang zu vereinfachen.
Neue Mitglieder sind in der Arbeitsgruppe willkommen. Interessierte können sich direkt beim Arbeitsgruppenleiter Hansjürg Inniger oder bei asut melden.
Arbeitsgruppe EOL 2G
Leitender Arbeitsgruppe: Jürg Steiner, Swiss Securitas Group
Ab Ende 2020 sollen das Swisscom-2G-Netz mit der GSM-Voice-Technologie sowie den Datendiensten CSD, GPRS und EDGE nicht mehr weiter betrieben werden. Salt hat das Ende der 2G-Technologie ebenfalls auf Ende 2020 kommuniziert, Sunrise will das 2G-Netz bis mindestens 2021 weiterbetreiben. Von der Abschaltung sind auch Sonderanwendungen in der Industrie betroffen. Herausfordernd hierbei ist der Umstand, dass diese bestehenden M2M-Übermittlungen auf internationale Technologielieferanten angewiesen sind, welche der Technologiefahrplan der Schweizer Mobilfunkanbieter wenig interessiert und die zum Teil noch keine 4G-Übermittlungslösungen im Portfolio führen. Im internationalen Vergleich ist die frühe 2G-Abschaltung in der Schweiz eher eine Ausnahme.
Die Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die betroffenen Anwenderbranchen bei der Migration der 2G-Technologie zu unterstützen, eine gemeinsame Plattform für den Erfahrungsaustausch zu bieten, ein einheitliches Verständnis zu schaffen und gemeinsam mit den Providern und den betroffenen Branchen Lösungen für die Migration zu erarbeiten.
Auch beobachtet die Arbeitsgruppe die letzten Schritte der All-IP-Modernisierung, die Abschaltung der analogen Dienste. Ab 2018 erfolgte der koordinierte regionale Rückbau der alten Infrastruktur. Dank guter Zusammenarbeit zwischen Swisscom und den verschiedenen Stakeholdern verlief dieser bisher weitestgehend reibungslos – was hinsichtlich der vielen Spezialanwendungen nicht selbstverständlich ist.
Im 2019 hat sich die Arbeitsgruppe zwei Mal getroffen und mehrere Videokonferenzen durchgeführt, um Informationen aus erster Hand zu erhalten, sich über die 2G-Migration auszutauschen und verschiedene Fragen zum Thema 2G aktiv zu bearbeiten. Zudem wurde der Leitfaden EOL 2G für die Migration auf neue Technologien für M2M-Anwender erarbeitet, der im ersten Halbjahr 2020 publiziert werden soll. Im 2020 sind zwei bis drei weitere Treffen geplant.
Fachkommission Grossanwender
Koordination Fachkommission: Christian Grasser, asut
An drei Treffen haben sich die Mitglieder der Fachkommission zu aktuellen Fragen und Herausforderungen in der ICT und insbesondere im Bereich Kommunikation und Network ausgetauscht. Zusätzlich zum Erfahrungsaustausch haben externe Experten Impulsreferate zu aktuellen Themen beigetragen. Die Fachkommission Grossanwender umfasst als Erfahrungsaustauschgruppe Vertreter von grossen Anwenderunternehmen aus verschiedenen Branchen.
Fachgruppe Jugendmedienschutz
Leitender Fachgruppe: Michael In Albon, Swisscom AG
Brancheninitiative Jugendmedienschutz
Die 2018 eingeführte neue Version der Brancheninitiative Jugendmedienschutz wurde dieses Jahr bezüglich der Einhaltung der vorgegebenen Regeln bei den unterzeichnenden Unternehmen überprüft.
Regulation durch den Bund (EDI, BSV, BAKOM)
Das Regulationsvorhaben des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV) zum Jugendmedienschutz bei Film- und Game-Inhalten (KJMSG) wurde im Frühjahr 2018 in die Vernehmlassung geschickt. 2019 veröffentlichte das BSV die Vernehmlassungsantworten online, wobei die Auswertung und Beurteilung durch das BSV immer noch aussteht. asut und ihre Mitglieder hatten diverse Punkte kritisch kommentiert. Beispielsweise bezüglich Redundanzen mit anderen Gesetzen und Bestimmungen oder weil bei diversen Regelungen die Praktikabilität und die Wirksamkeit nicht gegeben ist. Die Fachgruppe kritisierte zudem die geforderten Massnahmen zur Klassifizierung von Inhalten, die nicht mit den heutigen Regelungen in den Nachbarländern kompatibel sind. asut und ihre Mitglieder unterstützen hingegen weiterhin Ideen zur Verbesserung der Informationen gegenüber Erziehungsberechtigten.
Die Umsetzung der erneuerten Brancheninitiative 2018 ist soweit vorangeschritten, dass die unterzeichnenden Telekommunikationsanbieter in den allermeisten Punkten mit den Vorgaben in Einklang stehen. 2020 wird wiederum eine Evaluation der Brancheninitiative durchgeführt.
Fachkommission Normen
Leitender Fachkommission Normen: Dominik Müller, asut
Leitender Arbeitsgruppe CS4: Josef Schmid
Im Rahmen der Eidgenössischen Normenverordnung vertritt asut die Interessen der Schweiz bei der Standardisierung im Telekombereich. Die Fachkommission Normen CS4 übernimmt als offene Arbeitsgruppe für alle interessierten Firmen, Organisationen, Behörden oder Einzelpersonen – asut-Mitglieder sowie auch Nichtmitglieder – gemeinsam mit der Geschäftsstelle der asut als «National Standardization Organisation» (NSO) die Koordination bei der Bildung und Erarbeitung der schweizerischen Position bei öffentlichen Vernehmlassungen von technischen Normen des ETSI. Die wöchentlich durchgeführten Aktivitäten wie Vernehmlassungen, Abstimmungen etc. zu den zahlreichen ETSI-Dokumenten standen mehrheitlich im Einklang mit den Schweizer Interessen. Sämtliche Aufgaben gemäss Normenverordnung konnten von der asut umfassend erfüllt werden. Daneben wurde auch über aktuelle Normungsthemen der anderen Standardisierungsorganisationen wie ITU, ISO und IEC informiert.
Die schweizerische Mitarbeit bei der Erstellung neuer oder der Änderung bestehender ETSI-Normen erfolgt durch Vertreter von Schweizer Firmen direkt in den Technical Committees des ETSI und in der Kommission Normen CS4 der asut. Über 500 Experten aus der Schweiz sind in über 70 Gremien vertreten (Technical Committees, ETSI-Board, Financial Committee, General Assembly, National Standardization Organisation etc.). Mit Neviana Nikoloski in ihrer neuen Funktion als Chair der ETSI General Assembly konnte die Zusammenarbeit der Schweiz mit ETSI noch einmal weiter verstärkt werden.
An der 73. ETSI Generalversammlung im April 2019 wurde der bisherige Direktor Luis Jorge Romero mit über 80 Prozent der Stimmen für eine weitere Amtsperiode gewählt. Dies stellt für ETSI in Bezug auf die Kontinuität und u.a. auch im Hinblick auf die laufenden Diskussionen mit der EU-Kommission bezüglich Konformitätserlangung von Normen eine wichtige strategische Entscheidung dar. Nach wie vor fehlen bei diversen durch die Normungsinstitute verabschiedeten und publizierten Standards die Konformitätsbestätigungen seitens der EU. Die Schweizer Vertreterin im Vorstand spielt eine aktive Rolle bei den Gesprächen mit der EU-Kommission und setzt sich stark dafür ein, dass möglichst rasch Lösungen gefunden werden, damit die blockierten Standards endlich EU-Konformität erlangen. Davon betroffen sind nicht nur ETSI-Standards sondern auch Standards von CEN/CENELEC.
Am 5. November wurde der EU-Kommission der Bericht «Calling The Shots – Standardization For The Digital Era» vorgestellt. Der Bericht wurde von ETSI in Auftrag gegeben und von verschiedenen Experten aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Normung erstellt. Er soll der EU-Kommission die Relevanz der Normung für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit von Europa aufzeigen. Normung schafft Marktchancen, trägt zur Gestaltung der Märkte bei und ist ein wichtiger strategischer Hebel, wenn es um Innovation und Stärkung der nationalen und europäischen Wettbewerbsfähigkeit geht, Neben dem Vorsitzenden des ETSI Boards hat auch die Schweizer Vertreterin Neviana Nikoloski als aktuelle Vorsitzende der Joint President Group und als Chair der ETSI General Assembly an der erwähnten Präsentation teilgenommen. Der Bericht wurde in der Schweiz an der Fachtagung Funk & EMV vom 15. Januar 2020 vorgestellt.
Lehrbuch «Understanding ICT Standardization»
Mit der Unterstützung der Europäischen Kommission und des EFTA-Sekretariats hat ETSI eine Reihe von Lehrmaterialen zur Normung entwickelt und es wurde daraus das umfassende Lehrbuch «Understanding ICT Standardization» erstellt. Das Lehrbuch soll Dozentinnen und Dozenten sowie Studierende bei der Ausbildung und beim Wissensaufbau im Bereich der IKT-Normung (Informations- und Kommunikationstechnologie) unterstützen. Die Unterlagen sind unter https://www.etsi.org/about/our-expertise (siehe: «Education about Standardization») frei verfügbar.
Fachkommission Recht
Leitender Fachkommission: Marcel Huber, Sunrise Communications AG
Die Fachkommission Recht hat die bestehenden wichtigen Themenfelder «Cyber Security», «Providerhaftung» und «Verhältnis zwischen OTT und FDA» auch im Jahr 2019 weiter vorangetrieben.
Einen besonderen Schwerpunkt bildete im Berichtsjahr das Thema «Cyber Security». Es wurde beschlossen, hier eine Projektgruppe einzusetzen, welche für den Verband und die Branche eine Cyber-Security-Charta erarbeiten soll. Diese Charta richtet sich in erster Linie an Provider und Lieferanten, soll aber auch zur Sensibilisierung der übrigen Mitglieder beitragen.
Aufgrund der im Berichtsjahr mit der Verwaltung (Dienst ÜPF, BJ, BAKOM) geführten Gespräche konnten positive Entwicklungen bei den Mitwirkungspflichten im Rahmen der Fernmeldeordnung bzw. der Fernmeldeüberwachung verzeichnet werden. Die Fachkommission Recht wird die Diskussion weiter aktiv begleiten, um weitere Entlastungen der Fernmeldedienstanbieter (FDA) zu erreichen. Im Februar 2019 hat das Bundesgericht zudem entschieden, dass Internetprovider keine Verpflichtung trifft, Websites mit Urheberrechtsverletzungen zu sperren.
Die Fachkommission Recht beschäftigte sich auch im Jahr 2019 wieder ausführlich mit aktuellen Rechtsetzungsvorhaben. Einen Schwerpunkt bildete wiederum die in der Frühlingssession im Parlament verabschiedete FMG-Revision sowie die daraufhin vom UVEK angestossene Revision der Vollzugsverordnungen. Weiter zu erwähnen sind die Revisionen in den Bereich Datenschutz (DSG), Fernmeldeüberwachung (BÜPF, VÜPF), Geldspiel (VGSV), Jugendschutz (JSFVG) und Mobilfunk (NISV). Die Fachkommission Recht diente dabei als Plattform für die interne Meinungsbildung und unterstützte die Geschäftsstelle bei der Ausarbeitung von Stellungnahmen.
In der Fachkommission fand ein reger Meinungs- und Informationsaustausch zu diversen Rechts- und Auslegungsfragen statt. Es wurden verschiedene Fachreferate gehalten, so etwa zu den Auswirkungen des Cloud Act auf Schweizer Unternehmen, zu rechtlichen Aspekten bei der Nutzung von Cloud-Dienstleistungen oder zur Cybersicherheit. Zu einem Schwerpunktthema entwickelte sich in der Fachkommission zudem die Weiterentwicklung des Mobilfunks (5G) bzw. die damit einhergehenden rechtlichen und politischen Herausforderungen.
Fachkommission Smart Energy
Leitender Fachkommission: Urs Imholz, GWF MessSysteme AG
Im 2019 hat die Fachkommission Smart Energy dreimal getagt. Schwerpunktthema war die Erstellung des Leitfadens ICT-Betriebskonzepte. Im Frühling 2019 wurde die erste Version des Leitfadens bei der Vernehmlassung durch den Verband Schweizer Elektrizitätsunternehmen (VSE) inhaltlich kritisiert, da regulatorischen Themen aus der Stromwirtschaft ein zu grosses Gewicht eingeräumt wurde. Die Fachkommission hat daher im Herbst die Überarbeitung mit verstärktem Fokus auf ICT-Themen wieder aufgenommen.
Die neue für die Überarbeitung des Leitfadens zuständige Arbeitsgruppe wurde durch Experten aus der Telekombranche und der Zulieferindustrie verstärkt und hat das Dokument in der neuen Zusammensetzung an zwei Arbeitssitzungen überarbeitet. Aufbauend auf dem 2016 veröffentlichten Leitfaden «Smart Energy@ICT» werden wichtige Aspekte für die Umsetzung und Realisation von ICT-Projekten und deren Betriebsführung in der Energiebranche inhaltlich ergänzt. Das Ergebnis der Überarbeitung wird eine aktualisierte Version des Leitfadens «Smart Energy@ICT» sein, welche durch eine Toolbox für die Realisation und Betriebsführung von ICT-Netzen bei Energieversorgern ergänzt wird. Die Publikation des überarbeiteten Dokuments ist auf Mitte 2020 geplant.
Arbeitsgruppe Smart Mobility
Leitender Arbeitsgruppe: Giulio Panzera, cablex AG
Im 2019 traf sich die breit zusammengesetzte Arbeitsgruppe zu zwei Plenumssitzungen. Parallel dazu wurden in separaten Projektgruppen die im 2018 initiierten Fokusthemen selektioniert, priorisiert und bevorzugte Themen weiter vertieft.
Neben den direkten Arbeiten in der Arbeitsgruppe haben einige Mitglieder die Studie zur zukünftigen Mobilität begleitet, die asut gemeinsam mit der Universität St. Gallen (HSG) und mit PwC erarbeitet hat, und die am 20. asut-Kolloquium «Enable Future Mobility – Erwartungen und Realität» erstmals vorgestellt wurde.
Die Mobilitätslandschaft ist fragmentiert, die Bereitschaft zur Zusammenarbeit bei den etablierten Akteuren eher gering. Um die neuen Herausforderungen zu bewältigen, ist laut der Studie ein Umdenken hin zu mehr Kollaboration und Partnerschaft jedoch dringend. Die Studie definiert sieben Stossrichtungen, die dabei helfen sollen, bestehende Barrieren zu überwinden und das aktuelle Mobilitätssystem in Richtung eines vernetzten Ökosystems umzubauen. Dazu gehören, allen voran, die Definition einer gesamtschweizerischen Vision und Governance für Mobilität, Kooperationen und Anreize für die Teilnahme an einem Mobilitätsökosystem, der Austausch von Mobilitätsdaten und die Ausrichtung bestehender Verkehrsinfrastrukturen auf eine vernetzte Mobilität.
Für das laufende Jahr 2020 hat sich die Arbeitsgruppe das Ziel gesetzt, die zwei folgenden Fokusthemen in zwei separaten Projektteams weiter zu vertiefen. Die Grundidee beider Fokusthemen ist, wie ICT und die Mobilität sich clever ergänzen können:
- Kommunikationsinfrastrukturen für automatisierte Mobilität: Was muss bezüglich der Kommunikationsinfrastruktur geschehen, um automatisierte Mobilität zu ermöglichen (inkl. politische, gesetzliche Rahmenbedingungen)?
- Security: Wie können Cybersecurity und Datensicherheit in der Mobilität umgesetzt werden und wie wirkt sich das auf die physische Sicherheit (Safety) aus?
Hingegen werden die zwei folgenden Fokusthemen mangels Ressourcen noch nicht angegangen:
- Blockchain: Wo können Blockchaintechnologien in der Mobilität einen Mehrwert bringen und sinnvoll eingesetzt werden? asut erstellt ein entsprechendes Whitepaper.
- Drohnen: Wie wichtig sind Drohnen für den Technologiestandort Schweiz? Welches Potenzial bieten Personen- und Güterdrohnen in der und für die Schweiz?
Konkretisiert werden konnte hingegen die Absicht, die Zusammenarbeit zwischen der schweizerischen Mobilitätsplattform (its-ch) und der asut-Arbeitsgruppe Smart Mobility noch intensiver zu gestalten: Die beiden oben erwähnten Fokusthemen sollen 2020 gemeinsam erarbeitet werden.
Zudem unterstützt asut weiterhin die Kandidatur für die Ausrichtung des ITS-Weltkongresses 2024, nimmt Einsitz im Executive- und im Steeringboard und diverse Mitglieder arbeiten aktiv in der Projektgruppe mit.
Fachgruppe Telephony & Services
Leitender Fachgruppe: Urs Lehmann, ABB Schweiz AG
Nachdem die Fachgruppe Telephony & Services im Jahr 2018 keine Sitzungen durchgeführt hatte, haben sich die Mitglieder im Jahr 2019 zweimal getroffen. Einmal im April beim Bundesamt für Informatik in Zollikofen. Das zweite Meeting fand Ende Oktober bei der SBB im Bollwerk in Bern statt. Diskutiert wurde u.a. über Themen wie ALL-IP, WiFi Calling vs. Inhouse-Versorgung, Eol2G und am Beispiel von Besetzanzeigen von nicht buchbaren Fokusräumen bei der SBB wurde der Einsatz eines LoRaWAN-Netzes gezeigt. Dies immer auf dem Hintergrund eines Erfahrungsaustausches unter Praktikern.
Auch im Jahr 2020 plant die Fachgruppe zwei bis drei Treffen. Die Themen werden laufend festgelegt und auf die Bedürfnisse der Teilnehmer ausgerichtet.
Fachkommission Bildung
Die Fachkommission Bildung hat im vergangenen Jahr keine Sitzungen abgehalten. 2020 werden die Aktivitäten wieder aufgenommen.