asut-Bulletin
IoT für Nachhaltigkeit
Ausgabe
02/2023
Internet of Things: Wie zündet man die nächste Stufe?

© Siemens

Von Jürg Herzog, Siemens

Komplexität, Orientierungslosigkeit und fehlende Unterstützung bei der Implementierung von IoT-Lösungen schrecken viele Unternehmen von Investitionen in IoT ab. Diesen Herausforderungen stellt sich nun eine einfache, flexible und offene Business-Plattform, die ein Partnernetzwerk mit einem Digitalportfolio auf einem Marktplatz verknüpft und so massgeschneiderte IoT-Lösungen anbietet.

Obwohl das Internet der Dinge in aller Munde ist, zögern viele Unternehmen mit der Einführung von IoT-Lösungen und dies, obwohl die Hardware und Software dafür bereitstehen. Verschiedene Praxisbeispiele zeigen, wie die reale und die digitale Welt miteinander verknüpft und der Alltagsbetrieb vereinfacht werden kann. Heutige Hardware ist durchgängig mit integrierter Konnektivität und flexiblen Schnittstellen ausgerüstet. Sensoren erzeugen Daten, die von einer Software automatisiert analysiert werden. Die Software stellt dann nutzbare Erkenntnisse für den operativen Betrieb bereit. Trotzdem sieht eine aktuelle Umfrage des Harvard Business Review Services ein Scheitern auf breiter Front – einige Beispiele: 86 Prozent der befragten Führungskräfte vermeiden kritische Projekte, weil die Bestandsysteme zu komplex sind. 45 Prozent wissen nicht, wo sie bei der Einführung von IoT ansetzen sollen und 40 Prozent der Befragten haben Schwierigkeiten, einen digitalen Partner mit Erfahrung in ihrer Branche zu finden. Komplexität, Orientierungslosigkeit und fehlende Unterstützung sind also Hauptprobleme bei der Implementierung von IoT in Unternehmen.

Dank IoT Arbeitsabläufe verbessern

Doch wie kann IoT im Alltag von Unternehmen eingesetzt werden? Ein gutes Beispiel dafür ist ein Spital. Durchschnittlich verwendet eine Pflegefachkraft 72 Minuten ihrer Schicht mit dem Suchen nach für die Arbeit wichtigen Gegenständen wie beispielsweise Rollstühle, Monitore oder Betten. Bringt man nun an den entsprechenden Gegenständen Sensoren an und implementiert diese in eine IoT-Plattform mit Echtzeit Ortungsdienst (RTLS), ergeben sich gleich verschiedene Vorteile: Die Pflegefachkraft kann auf einem Smartphone oder Tablet die gesuchten Gegenstände orten und minimiert so ihre Suchzeit. Dies führt neben einem Zeitgewinn auch zu einer besseren Auslastung der Gegenstände. Damit lassen sich messbar mehrere tausend Franken jährlich einsparen plus wird die Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit verbessert. Die Software und die medizin- und betriebstechnische Hardware arbeiten so erfolgreich zusammen.

Dank IoT Energieeffizienz verbessern

Ein weiteres gutes Beispiel für die Verwendung von IoT-Lösungen sind Gebäude. 75 Prozent aller Gewerbegebäude sind nicht energieeffizient. Dies hat nicht nur einen grossen Einfluss auf die Betriebsrechnung des Gebäudebetreibers, sondern auch auf die Umwelt. Sensoren an der Raumdecke oder auch physische Drehkreuze am Gebäudeeingang können hier Abhilfe schaffen. Dank den damit gesammelten Informationen können auf einer IoT-Plattform Nutzungsmuster und Optimierungen der Räumlichkeiten angezeigt werden. So können leerstehende Räume in einen Ruhemodus für die Klimatisierung gesetzt werden und Raumnutzungsplanung kann engmaschiger ausgelegt werden. Die höhere Auslastung führt zu einem kleineren CO2-Fussabdruck je Nutzer. Weiter können Wartungs- und Reinigungsarbeiten der tatsächlichen Nutzung angepasst werden.

Einfach, flexibel, offen

IoT-Lösungen gehen aber noch weiter und können auf die verschiedensten Branchen und Anwendungsfälle skaliert werden. Wichtig ist, dass man dabei einen Partner hat, der das komplette Spektrum von IoT versteht und abdeckt. Dieser Partner aus dem Ökosystem könnte mit Siemens in der digitalen Business-Plattform dem Siemens-Xcelerator-Marktplatz zusammenarbeiten. Xcelerator umfasst drei Eckpfeiler: ein ausgewähltes Portfolio von Hardware und Software für das Internet der Dinge (IoT), digitale Angebote von Siemens und digitale Angebote von zertifizierten Drittanbietern, den Partnern. Damit bietet Siemens nicht nur ihre eigenen Produkte und Services an, sondern öffnet ihre Plattform auch für ausgewählte Drittanbieter und kann so das komplette Spektrum an IoT-Lösungen anbieten – dies ist ein völlig neues Konzept und zündet die nächste Stufe von IoT. Die digitale Business-Plattform versteht sich ebenso als ein kontinuierlich weiterentwickelndes Ökosystem unter Partnern sowie als wachsender Marktplatz, der Interaktionen und Transaktionen zwischen Kunden, Entwicklern und Partnern erleichtert und fördert. Zudem werden Standard-Schnittstellen (Application Programming Interfaces, APIs) eingesetzt, die Angebote von Siemens und Drittanbietern an die Designkriterien Interoperabilität, Flexibilität, Offenheit und «As-a-Service»-Nutzung anpassen. Mit Siemens Xcelerator kann eine auf die Wünsche der Kunden massgeschneiderte IoT-Lösung angeboten werden.

Jürg Herzog

Jürg Herzog ist Country Head Siemens Smart Infrastructure Schweiz.

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